Müller (Herborn) und Müller (Eschenburg) nominiert – nicht verwandt oder verschwägert

Jörg Michael Müller Kandidat der CDU im Wahlkreis 16 (Lahn-Dill I) –

Leo Müller ist Ersatzbewerber

Der vor Monatsfrist wegen der Corona-Erkrankung des Kandidaten ausgefallene Nominierungsparteitag der CDU Lahn-Dill für den Landtagswahlkreis 16 (Lahn-Dill I) für den Urnengang im kommenden Jahr hatte am 19. Oktober in der Stadthalle Aßlar zur Folge, dass gleich zwei Parteitage unmittelbar hintereinander stattfanden. Und zwar ein „besonderer Kreisparteitag“ zur Wahl der Landesvertreterversammlung, die wiederum den Wahlvorschlag der CDU Hessen, sprich die Landesliste, aufstellt, und im direkten Anschluss daran die Wahlkreisdelegiertenversammlung zur Nominierung des Wahlkreisbewerbers sowie des Ersatzbewerbers für die Wahl zum 21. Hessischen Landtag im Herbst nächsten Jahres. Beide Parteitage erfreuten sich der Versammlungsleitung des CDU-Kreisvorsitzenden Hans-Jürgen Irmer und der Anwesenheit der Präsidentin des Hessischen Landtages, Ines Claus (CDU), als Ehrengast.

Jörg Michael Müller (Herborn), der den Wahlkreis 16 (Lahn-Dill I) 2018 gewonnen hatte, bewirbt sich für ein weiteres fünfjähriges Mandat im Hessischen Landtag. 60 von 64 Delegierten aus dem Nordkreis votierten für Müller, was eine Zustimmung von 93,7 Prozent entspricht. Zum Ersatzkandidaten wurde der 26 Jahre alte Jurist Leo Müller, in seinem Heimatort Eschenburg Vorsitzender der CDU-Fraktion und inzwischen auch Kreistagsmitglied, mit einer Zustimmung von 92,2 Prozent gewählt.

Jörg Michael Müller, Stadtverordnetenvorsteher in Herborn und Mitglied des Kreistages Lahn-Dill, ist seit Jahrzehnten in der Kommunalpolitik und in einem Kreisverband aktiv, in dem für die Menschen zu wirken und sich als CDU um die Region zu kümmern ihn mit Dankbarkeit und Stolz erfülle, weil im CDU-Kreisverband Lahn-Dill nicht übereinander, sondern miteinander geredet werde. Ausdrücklich wies er in seiner Bewerbungsrede darauf hin, dass er neben der Landespolitik - im Landtag hat Müller in den vergangenen vier Jahren unter anderem mit 70 Reden an der politischen Willensbildung aktiv teilgenommen - weiterhin auch berufstätig ist. Damit erhalte er sich die Nähe zu den Menschen - und das helfe, im Sinne des Wortes „auf dem Boden zu bleiben“.

Die kommende Landtagswahl ist laut MdL Müller über Hessen hinaus von Bedeutung, entscheide sie doch mit darüber, „ob die in Berlin machen können, was sie wollen“, oder ob Hessen ein Korrektiv sein könne. Während SPD und Grüne darauf hinarbeiteten, „dass der Staat alles regelt“, verfolge die Union das Ziel, „sich in unserem Land um diejenigen zu kümmern, die zum Aufstehen zu schwach sind“, grundsätzlich aber solle der Staat so wenig wie möglich regeln und regulieren: „Wir brauchen mehr Freiheit und weniger Staat.“

Angesichts der rasant steigenden Energiepreise und der daraus maßgeblich folgenden Inflation werde vor allem der Mittelstand praktisch enteignet. „Wir brauchen deshalb billige Energie und wir brauchen genug davon“, so Müller, der kritisierte, dass SPD und Grüne mit der Abschaltung oder auch dem „Streckbetrieb“ der Atomkraftwerke für ein paar Monate auf dem falschen Weg seien: „Wir schalten AKWs ab, weil die Ideologie wichtiger ist als die Volkswirtschaft.“ Dagegen habe sich die CDU das Motto „Sicherheit in unsicheren Zeiten“ auf die Fahne geschrieben, gerade auch in Hessen als einem prosperierenden Bundesland.

In diesem Sinne äußerte sich auch Ines Claus, die Vorsitzende der hessischen CDU-Landtagsfraktion, die den CDU-Kreisverband Lahn-Dill als außergewöhnlich engagiert und aktiv lobte, in ihrem Redebeitrag. „Verlässlichkeit“ sei die Antwort der Union angesichts der starken Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft. Zur Verlässlichkeit zähle auch der „geordnete und wohlvorbereitete Wechsel“ des Ministerpräsidenten in Hessen von Volker Bouffier auf Boris Rhein. Das sei in dieser Form auch keine Selbstverständlichkeit gewesen.

Claus nannte die drei Bereiche Kinderbetreuung, Gesundheitswesen und Bildung, in denen die SPD in ihrer Rolle als Opposition in Hessen ständig Forderungen erhebe, während zugleich unter Führung der SPD im Bund Dinge beschlossen würden, die diesen Forderungen der Hessen-SPD zuwiderlaufen und an der Basis und für die Betroffenen schädlich sind.

CDU-Kreisvorsitzender Irmer sieht in den jüngsten Umfragen zur Landtagswahl und dem dabei ermittelten Platz eins der CDU mit deutlichem Abstand vor den anderen Parteien eine gute Basis für eine vertrauensbildende Arbeit der CDU im Land, um bis zur Wahl im nächsten Herbst diesen Vorsprung noch auszubauen.

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Franz Ewert

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