Verlängerung der AKW-Laufzeiten hilft Ampel
SPD, Grüne und FDP für Energiepreissteigerungen verantwortlich
Wochenlang stritt die Ampel darüber, ob die drei noch laufenden Kernkraftwerke in Deutschland zum Jahresende abgeschaltet werden, so wie es die Grünen wollten, wie es zumindest Teile der SPD wollen und die FDP es nicht will. Bundeswirtschaftsminister Habeck, fernab jeglicher fachlichen Kompetenz in Wirtschaftsfragen, fabuliert darüber, dass zwei Kraftwerke in Süddeutschland in den Streckbetrieb gehen könnten, also praktisch dann aufgeschaltet werden, wenn Not am Mann ist. Eine Vorstellung, die jedem Physiker, Techniker und Ingenieur Schweißperlen auf die Stirn treibt ob so viel inhaltlichen Unwissens. Seine Partei beschloss das sofortige Aus des norddeutschen AKW. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert fabulierte ebenfalls von einem Streckbetrieb.
Es sind ausschließlich ideologische Überlegungen, die Rot-Grün treiben, die preiswerteste, sicherste und jederzeit verfügbare Energieform, die Kernkraft, abzuschalten zum Nachteil Deutschlands, zum Nachteil der Bürger, denn diese müssen die horrenden Energiepreise zahlen. Union und FDP hatten im Übrigen gefordert, die Laufzeiten mindestens bis 2024 zu verlängern. Sinnvoller wäre es gewesen, nicht nur die Laufzeiten der drei AKW zu verlängern, aktuell neue Brennstäbe zu ordern, sondern auch die drei wieder in den Betrieb zu nehmen, und zwar dauerhaft, die Ende letzten Jahres abgeschaltet worden sind.
Allein die drei in diesem Jahr eigentlich abzuschaltenden Kernkraftwerke versorgen rund 30 Millionen Bürger mit Strom. Strom, der ab April nächsten Jahres anderweitig ersetzt werden muss, beispielsweise durch Verlängerung der Laufzeiten von Kohlekraftwerken, beispielsweise durch den Bau neuer Gas(!)kraftwerke. Gitta Connemann, die Bundesvorsitzende der Mittelstandsvereinigung, zeigte sich empört darüber, dass Habeck laut darüber nachgedacht habe, den fehlenden Strom durch schwimmende Ölkraftwerke, sogenannte Power Barges zu ersetzen, also Schiffsungetüme, die es derzeit vor der Küste Ghanas, Sudans oder des Senegals gibt und deren CO2-Bilanz so schlecht ist wie die eines älteren Kreuzfahrtschiffes auf den Weltmeeren, die in der Tat die Luft verpesten. Solche Dreckschleudern, so Gitta Connemann für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, benötige man nicht in der Nordsee.
Deutschland Geisterfahrer in Europa
Es bleibt dabei, Deutschland ist der Geisterfahrer in energiepolitischen Fragen in Europa. Praktisch alle Länder um uns herum setzen weiter oder erneut auf Kernkraft, bauen neue Kraftwerke, ob in England, in Frankreich, in Skandinavien, in Osteuropa. Einzig Deutschland ist weltweit der Auffassung, dass man eine Industrienation ausschließlich mit erneuerbaren Energien fahren kann. Und dass wir die höchsten Strompreise weltweit schon vor dem Ukraine-Krieg, durch Russland ausgelöst, hatten, ist kein Staatsgeheimnis und geht auf die gescheiterte Energiewende zurück. Niemand hat etwas gegen erneuerbare Energien als Additum. Aber wer auf Dauer sauberen, verlässlichen, bezahlbaren Strom für das tägliche Leben und die Wirtschaft haben will, benötigt ohne Wenn und Aber Kernkraft 4.0.
Neue Systeme, die mit den alten auch nicht ansatzweise zu vergleichen sind, neue Systeme, wie den Thorium-Reaktor oder den Dual Fluid Reaktor. Systeme, die teilweise auch in der Lage sind, abgebrannte Brennelemente wiederzuverwerten. In Deutschland schließt man die Augen vor den technologischen Möglichkeiten – und der deutsche Michel zahlt und zahlt und zahlt.