60 Jahre Patenschaft für das Ostdeutsche Lied

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs und den Jahren danach wurden viele Deutsche aus den ehemaligen Deutschen Siedlungsgebieten in Osteuropa vertrieben. So kamen auch viele der Ost– und Westpreußen, Pommern, Sudetendeutschen, Siebenbürger Sachsen, Nieder– und Oberschlesier nach Wetzlar. Viele der Heimatvertriebenen haben sich in Landsmannschaften und im Bund der Vertriebenen organisiert, um die Erinnerung an die einstige Heimat wach zu halten. In der Stadt Wetzlar wurde auf Betreiben des Heimatvertriebenen Edgar Hobinka die Patenschaft für das Ostdeutsche Lied 1962 gegründet. Bei der einzigartigen Sachpatenschaft geht es insbesondere darum, dass Ostdeutsche Kulturgut zu bewahren. Inzwischen wurden 2000 Liederbücher und noch viel mehr Liederblätter gesammelt. Insgesamt sind 66.000 Einträge in der Liedsuchdatei der Patenschaft zu finden. Das Land Hessen hat die besondere Institution in unserer Stadt bereits 2013 mit dem Hessischen Preis „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ ausgezeichnet. Im Rahmen des Ostdeutschen Liederabends wurde das 60-jährige Bestehen der Liedpatenschaft gefeiert. Die Chorgemeinschaft „Harmonie“ 1922 Wetzlar – Büblingshausen, die Chorgemeinschaft 1875/02 Wetzlar – Niedergirmes, die Egerländer Schmankerln, Die 7er, der Erksche Männergesangverein von 1841, das Gesangsduo Christa Löffler und Käthe Wilhelmi, der Gesangsverein Lahngruß 1887 Naunheim und die Sängervereinigung Eintracht Hermannstein haben einige der Lieder vorgetragen und damit nicht nur den Ostdeutschen Liederabend zu einem Erfolg werden lassen, sondern auch die Erinnerungen vieler Anwesenden an die alte Heimat wachgerufen.

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Michael Hundertmark
Michael Hundertmark

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Aktuelle Ausgabe07.03.