Aus der Arbeit der CDU Kreistagsfraktion Lahn-Dill

...besuchte Kirchbergschule Herborn
Pädagogisch exzellente Arbeit – Sanierungsmaßnahmen nötig

Einen bewegenden Eindruck bekamen Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion und der Herborner CDU in das Leben von Schülerinnen und Schülern der Kirchbergschule, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen und einer Abteilung Sprachheilförderung. Viele der Schülerinnen und Schüler haben darüber hinaus Probleme im Bereich des sozial-emotionalen Erlebens. Schulleiterin Martina Hiesserich und ihr Schulleitungsteam Michaela Conrad und Sabrina Blöcher informierten die Abgeordneten über das teilweise belastende Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler.

Das Schülerklientel, etwa ein Drittel der rund 85 Schüler, habe Migrationshintergrund, benötige intensive pädagogische Zuwendung, Fingerspitzengefühl, Empathie und einfach Zuneigung von Mensch zu Mensch. Dafür stünden die 13 Kolleginnen und ein Kollege zur Verfügung, alles ausgebildete Förderschullehrkräfte, die versuchten, den Kindern, die von der Klasse 1 bis zur Klasse 9 regulär beschult werden, so viel mitzugeben, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen könnten. Positiv die Kooperation mit der Comeniusschule. Im Rahmen der Kooperation hätten die Kirchbergschülerinnen und -schüler die Möglichkeit, am Ende der Klasse 10 den Hauptschulabschluss zu erwerben, was erfreulicherweise viele jedes Jahr schaffen würden.

Sanierung zwingend nötig

Erschüttert zeigten sich die CDU-Abgeordneten, darunter Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, Kreisbeigeordnete Kerstin Hardt, Nicole Petersen, Armin Müller, Ingo Panten und von der Herborner CDU Lukas Winkler und Larissa Ernst, von den räumlichen Rahmenbedingungen. Hier sei aus ihrer Sicht Handlungsbedarf gegeben. Die CDU hat zwischenzeitlich die Vorsitzende des Schulausschusses angeschrieben und gebeten, eine der nächsten Sitzungen des Schulausschusses in der Kirchbergschule durchzuführen, damit sich die Abgeordneten aller Fraktionen über bauliche Unzulänglichkeiten selbst ein Bild machen können. Zu den „Baustellen“ gehöre z.B. eine veraltete Heizung, die entweder „volle Pulle“ laufe oder gar nicht, so dass die Turnhalle beispielsweise teilweise geöffnet werden müsse, um die Temperaturen einigermaßen auszugleichen. Es fehlten Sportgeräte, teilweise seien die Geräte defekt, die digitale Ausstattung in Form von Endgeräten an dieser Schule sei hauptsächlich durch Spenden ermöglicht worden, die technische Infrastruktur (z.B. Steckdosen etc.) sei noch stark unzureichend, Wasserschäden seien sichtbar, die Stufen im Eingangsbereich alles andere als repräsentationswürdig. Im Obergeschoss fehlten Jalousien, gelegentlich würde Farbe zur Aufhellung beitragen können.

Großartiger Förderverein

Dankbar sei man für einen engagierten Förderverein und für Spenden von Serviceclubs aus Herborn, Firmen und Stiftungen, so dass man sich das eine oder andere an kleineren Maßnahmen leisten könne. Das Budget, das die Schule vom Kreis erhalte, reiche nur für grundlegende Anschaffungen, ebenso seien die zur Verfügung stehenden Hausmeisterstunden pro Woche trotz hohem Einsatz nicht ausreichend. Das Ergebnis sei, dass Kolleginnen und Kollegen im Winter die Schneeschippe selbst aus dem Schuppen holen würden und das eine oder andere zur Verbesserung der hygienischen Situation leisteten. Der ständige Kampf ums liebe Geld, auch für pädagogisch sinnvolle Maßnahmen, koste viel Kraft und sei im Grunde genommen unbefriedigend, wenngleich man es der Kinder willen gerne mache.

Die Schule sei im Ganztagsprofil 3, das bedeute, man habe verpflichtende Präsenz von 8 bis 15.20 Uhr, in den Randbereichen gäbe es Betreuungsmöglichkeiten. Ca. 35 Essen würden durchschnittlich täglich ausgegeben. Die Eltern, die Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket hätten, würden ihre Kinder dort das Essen einnehmen lassen. Andere könnten es sich nicht jeden Tag leisten. Das Essen werde prinzipiell sehr gut angenommen, koste aber zukünftig voraussichtlich ca. 4,70 Euro. Das sei für viele Familien nicht darstellbar. Deshalb schaue man besorgt auf die weitere Preisentwicklung. Die Sorge sei, dass die Akzeptanz aufgrund des Preises abnehmen könnte.

Die CDU sagte zu, sich im Kreistag für die Belange der Kirchbergschule einsetzen zu wollen und hoffe, dass der Schulausschuss spätestens unmittelbar nach der Sommerpause eine Sitzung dort durchführe.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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