CDU Aßlar stimmt mit Bauchschmerzen für
„Pakt für den Nachmittag“

In der letzten Stadtverordnetenversammlung stimmte die CDU-Fraktion Aßlar für die finanzielle Beteiligung an der Nachmittagsbetreuung von Schulkindern zu, wenn auch mit Skepsis.

Zunächst einmal möchten wir als Politiker dem Fördererverein herzlich danken. Nur durch die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder war es in den letzten drei Jahrzehnten möglich, eine hervorragende Nachmittagsbetreuung für Schulkinder zu gewährleisten, die seinesgleichen sucht.

„Das Programm haben wir uns als Stadt aber auch einiges kosten lassen, im letzten Jahr allein über 450.000 Euro“, so Kniese. Dennoch endet dieses erfolgreiche Projekt jetzt. Zukünftig ist es Aufgabe des Kreises, eine gute Nachmittagsbetreuung sicherzustellen.

Jannis Knetsch stellte kritisch fest, dass die Stadt Aßlar sich zukünftig nicht nur an den Betreuungskosten in Höhe von 120.000 Euro beteiligen wird, sondern vorab schon einen Pachtvertrag, Gebäude und einen Teil der Umbaukosten für die Betreuung von Schulkindern dem Kreis zur Verfügung gestellt hat – und das Ganze kostenlos. Im Rahmen der Haushaltseinbringung wurde von Seiten des Bürgermeisters jedoch der Eindruck erweckt, dass für die zukünftige Finanzierung Land bzw. Kreis alleine zuständig seien. Umso überraschter waren wir zu erfahren, dass Vertreter des Lahn Dill Kreises auf einer Art „Betteltour mit Klingelbeutel“ durch die Gemeinden und Städte im Kreis ziehen.

„Für Aßlar bedeutet das im schlimmsten Fall 120.000 Euro zusätzliche Kosten pro Jahr“, schilderte Knetsch. Jedoch ist die Alternative für Aßlar noch schlimmer: „Wenn wir uns mit einem – nach dem Bedarf – gedeckelten Betrag nicht frühzeitig beteiligen, wird der Kreis über Kurz oder Lang die Umlagen erhöhen und die Gelder würden in dem ausufernden Stellenplan des Kreises versickern“, mutmaßte Kniese.

Der Vertrag ist derzeit auf 5 Jahre begrenzt. Nach Meinung der beiden Christdemokraten ist daher die Beteiligung an der Finanzierung das geringere Übel.

Ebenso wurde von den Fraktionsführern bemängelt, dass die Eltern mit einem Unkostenbeitrag von fast 43% überaus stark belastet sind. Die Bildung der Kinder kann und darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängen, so die einhellige Meinung innerhalb der CDU.

Ob die Nachmittagsbetreuung auf dem hohen Niveau bleibt wie bisher, ist ebenfalls fraglich. Die CDU Aßlar setzt sich aber weiterhin für eine gute Versorgung der Kinder und deren Belange ein und wird daher das neue Konzept kritisch beobachten, um auch künftig die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten.

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Nicklas Kniese
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