Fridays for Future

Freiheit – Akzeptanz – Toleranz – Fremdwörter!
Weiße Musikerin wegen Dreadlocks ausgeladen

Die sogenannte Klimaschutzbewegung Fridays for Future, in deren Reihen, wie die Bundesregierung zugeben musste, auch Klimaextremisten als Gefährder eingestuft werden, hatte Ende März zu einer Demonstration in Hannover aufgerufen, das Ganze musikalisch untermalt durch unterschiedliche Gruppen. Unter anderem war vorgesehen, die Musikerin und Popsängerin Ronja Maltzahn auftreten zu lassen. Das Problem für Ronja Maltzahn, sie trägt die sogenannten Dreadlocks, Strähnen verfilzter Kopfhaare

Nach Ansicht linker Aktivisten geht dies gar nicht, denn diese Dreadlocks verbindet man in der Regel mit Schwarzen aus der Zeit der Sklaverei. Deshalb sei das Tragen von Dreadlocks durch weiße Frauen nichts anderes als „eine Form kultureller Aneignung“, so Fridays for Future. Diese Frisur passe daher nicht zum „antikolonialistischen und antirassistischen Narrativ“ der Veranstaltung. Die Musikerin selbst war ob dieser verqueren Argumentation geschockt und bedauerte, dass man aufgrund von äußerlichem Merkmal von der Versammlung ausgeschlossen werde.

Armes Deutschland

Man stelle sich einmal vor, diese Bewegung, in der linken bis linksradikalen Szene zu Hause, häufig genug gehätschelt von Jusos, Grünen, Kommunisten und anderen Exoten, würde in diesem Staat jemals eine parlamentarische Mehrheit erhalten. Abgesehen davon, dass sie in der Regel den Parlamentarismus und die Demokratie ablehnen, kann man nur davor warnen, dass Bewegungen mit einer derartigen Verachtung für die individuelle Entfaltungsfreiheit zu politischer Macht kommen. Individuelle Freiheit, argumentative Freiheit, Offenheit, Verständnis für Positionen anderer, Akzeptanz von Positionen anderer sind für diese Bürgerkinder Fremdworte. Eine in Teilen verzogene, im Wohlstand und im urbanen Milieu in der Regel großgewordene Generation, zumindest was das Alter angeht, nicht das Verhalten, die wenig Verständnis hat für die Sorgen und Nöte ihrer Eltern und Großeltern, die in harten Zeiten diesen Staat aufgebaut haben. Eine Demokratie, von der sie heute zu Recht profitieren, die sie aber inhaltlich offensichtlich nicht verstanden haben, denn zur Demokratie gehört u.a. die Würde des Menschen, die Freiheit des Andersdenkenden…

Wie schrieb ein Kommentator in der „Welt“? „Weiße sollen also keine Dreadlocks und Outfits aus anderen Kulturen tragen. Es wird eine kulturelle Trennlinie gezogen, die rechten Überlegungen nicht unähnlich sind. Jede Gruppe soll ihre eigene geschützte Sphäre haben. Nicht, dass sich am Ende Kulturen, Traditionen und Stile noch vermischen und die Welt wirklich zusammenwächst.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024