SPD-Abgeordneter Frank Schwabe für Bau von Moscheen,
für den Ruf des Muezzins in Deutschlands

„Idea“, das christliche Spektrum, das in Wetzlar beheimatet ist, hat kürzlich ein bemerkenswertes Interview mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe geführt, der zugleich neuer Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist. Geht es nach Schwabe, dann muss es eigentlich selbstverständlich sein, dass in Deutschland nicht nur Moscheen gebaut werden, sondern auch Minarette und dass der Muezzin von dort rufen darf. Auf die Frage, ob es keinen Unterschied gebe zwischen dem Muezzin-Ruf und dem Läuten der Kirchenglocken erklärte Schwabe, dass er dort keinen Unterschied sehe. Er befindet sich damit auf einer ähnlich naiven Ebene wie Aussagen vieler Kirchenfürsten, für die es ebenfalls keinen Unterschied gibt.

Sie alle haben nicht verstanden, dass der Muezzin-Ruf mit einem Absolutheitsanspruch verbunden ist, denn in diesem Muezzin-Ruf heißt es, dass Allah größer sei als alles andere und dass es keinen Gott gibt außer Allah. Im Unterschied dazu das Läuten der Kirchenglocken, die keine inhaltliche Aussage damit verbinden, sondern darauf hinweisen, dass in der Regel der Gottesdienst beginnt. Man stelle sich einmal vor, die Kirchen würden lautsprecherverstärkt ein inhaltliches Bekenntnis zum christlichen Glauben von der Spitze des Wetzlarer Domes verkünden, für jedermann hörbar, ob Christ, ob Atheist, ob Moslem.

Es gibt im Übrigen auch eine negative Religionsfreiheit, und dies bedeutet, dass man Muezzin-Rufe nicht ertragen muss. Im Übrigen ist daran zu erinnern, was der Publizist Hamed Abdel-Samad aus profunder Kenntnis des Islam heraus zum Muezzin-Ruf ausgeführt hat. Dieser trage die Botschaft in die Städte, dass der Islam wächst und gedeiht und am Ende siegen wird. Jene, so Abdel-Samad, die den Gebetsruf hören, sollen nicht an Vielfalt denken, sondern an Allahu-Akbar, das Primat des Islam. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024