Wunderschöne Fahrt der Deutsch-Österreichischen Gesellschaft in
Wetzlars tschechische Partnerstadt Pisek

Sozusagen auf Abwegen waren 50 Mitglieder und Gäste der Deutsch-Österreichischen Gesellschaft Wetzlar, die die Gelegenheit wahrgenommen haben, einmal eine andere Partnerstadt Wetzlars zu besuchen als Schladming. DÖG-Präsident Hans-Jürgen Irmer, seine beiden Vize Ingeborg Koster und Martin Dietz erklärten dazu, dass man die Bürgerfahrt nach Schladming alle zwei Jahre durchführe. Im Juli nächsten Jahres sei die nächste geplant. In den Zwischenjahren sei man dazu übergegangen, gezielt eine der vielen schönen Partnerstädte Wetzlars zu besuchen. Im übernächsten Jahr sei gegebenenfalls zusammen mit der Deutsch-Englischen Gesellschaft eine Fahrt nach Colchester angedacht. Die diesjährige Fahrt führte nach Pisek. Auf städtischer Seite mit dabei Ute Claas, zugleich im Vorstand der Deutsch-Tschechischen Gesellschaft Wetzlar.

Untergebracht waren die Fahrtteilnehmer im Hotel Biograf, unmittelbar neben der Dekankirche Mariä Geburt in Pisek, eine 30.000 Einwohner zählende, liebenswürdige und wunderschöne Stadt mit einem gut erhaltenen historischen Kern. Die Partnerschaft zu Pisek, 560 Kilometer von Wetzlar entfernt, wurde offiziell im Mai 2008 ins Leben gerufen, nachdem es im Vorfeld schon erste Kontakte gab. Auf dem Programm standen u.a. eine Stadtführung durch Editha Kucerova, die hauptberuflich in der Stadtverwaltung von Pisek arbeitet, dort für Kultur und Partnerschaften zuständig ist und bei der Organisation sehr unterstützend zur Seite stand. Ein besonderer Dank von Seiten der DÖG an Frau Kucerova.

Nach der Stadtführung gab es in der Bibliothek einen Empfang durch Bürgermeisterin Eva Vanzurova, bei dem auch Vertreter der Partnerstädte aus der Slowakei und Österreich zugegen waren. Im Rahmen ihres Grußwortes betonten alle Seiten die Bedeutung Europas für Frieden, Freiheit und Demokratie. Aktuell müsse man leider im Bereich der Ukraine das Gegenteil erleben durch den verbrecherischen Angriff des Despoten Wladimir Putin.

Da gleichzeitig in Pisek das traditionelle Stadtfest stattfand, war die Stadt voll mit sehr vielen jungen Menschen, mit Kindern, die bei herrlichstem Wetter die Gelegenheit wahrnahmen, den Stadtpark oder im Uferpromenadenbereich der Otava den Vergnügungspark aufzusuchen oder unterschiedlichen Musikgruppen zu lauschen.

Am Samstagmorgen bestand die Möglichkeit, den Turm der Dekankirche zu besteigen, der in der Höhe bis zur Spitze des Kreuzes 72 Meter beträgt. 210 Stufen führen auf den Turm, der 1489 von Meister Nikolaus errichtet wurde. Damals bereits wurden etwa 200 bis 400 Jahre alte Baumstämme genutzt, um den hölzernen Glockenstuhl zu bauen. Danach ging es mit einem 50-Personen-Bus der Firma Gimmler mit dem bewährten Fahrer Sven Grätke nach Zvikov. Dort hatte man Gelegenheit, sich die Burg anzuschauen, die im Mündungsbereich des Zusammenflusses von Moldau und Otava steht und einstmals 60 Meter höher über dem Wasser thronte, bis es dann in Form eines Stausees zu einer entsprechend aufgestauten Höhe kam. Anschließend wurde ein sehr gutes Mittagessen in der angrenzenden Brauerei eingenommen, ein wunderschön gelegenes und gepflegtes Anwesen, das auch für sonstige Events kleinerer oder größerer Art geeignet ist.

Am Sonntagmorgen starteten die Teilnehmer bei herrlichstem Wetter Richtung Marienbad, eines der drei berühmten Bäder Franzensbad, Karlsbad, Marienbad, im Bäderdreieck gelegen. Eine große Attraktion ist der singende Brunnen, in dessen Verlauf sich die Fontänen mit den Melodien bewegen. Sehr beeindruckend auch die Kolonnaden, die großartig erhaltenen Bauten aus Zeiten, in denen Europas Adel dort ebenso anzutreffen war wie Schriftsteller, Künstler oder auch Politiker. Ein lohnenswerter Besuch, der damit die Fahrt wunderbar abrundete.

 

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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