Demokratie oder Diktatur?

Impfarzt wegen Beratung gesperrt

Es war ein Fall, der kürzlich durch Teile der Medien ging. Impfarzt Tristan T. hat rund 4000 Menschen gegen Corona geimpft, weil er die Impfungen grundsätzlich für einen guten Schutz hält, vor allem für Risikogruppen. Nachdem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach über Nacht den Genesenen-Status von sechs auf drei Monate verkürzt hatte, kamen drei Personen in das Impfzentrum. Es waren besondere Fälle. Tristan T. riet ihnen, vielleicht doch erst einen Antikörpertest zu machen. Anschließend könne man sich immer noch impfen lassen. Nachdem ein weiterer Arzt dies mitbekommen hatte, wurde er des Impfzentrums verwiesen. Die Kassenärztliche Vereinigung belegte ihn in Absprache mit dem DRK Berlin mit einer dreimonatigen Sperre.

Die Begründung u.a. des DRK Berlin war, dass Impfwillige nicht in Beratungsgesprächen verwirrt (!) werden sollten.

Die Kassenärztliche Vereinigung kritisierte, dass der Arzt Menschen von einer Impfung abhalten wolle. Starker Tobak. Dieser Arzt hat, wie alle anderen auch, einen hippokratischen Eid geleistet, also geschworen, dass für ihn als Arzt Gesundheit und Wohlergehen das wichtigste Anliegen für die Patienten sind. Im Einzelfall hat er entsprechend beraten und daraufhin drei Monate Berufsverbot erhalten.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki erklärte dazu treffenderweise, dass erschreckend sei, dass ein Arzt, der sich aus Medizinersicht offensichtlich richtig verhalten habe, berufliche Konsequenzen zu erwarten habe. „Wenn die Beachtung des politischen Narratives wichtiger ist als das fachlich geschulte Gewissen des Mediziners, dann haben wir ein Niveau staatlicher Übergriffe erreicht, das ich bislang nur aus Willkürstaaten kannte“, so Kubicki, aus Sicht des „Wetzlar-Kurier“ völlig berechtigt.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024