CDU-Kreistagsfraktion besuchte Theodor-Heuss-Schule

Schule freut sich auf Neubau
Parkplatz- und Turnhallenproblematik noch nicht gelöst

Im Rahmen ihrer Schulbesuche waren jetzt Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion an der Theodor-Heuss-Schule in Wetzlar. Die Schulleiterin, Oberstudiendirektorin Evelyn Benner, und Oberstudienrat Oliver Paul, der für den Bereich IT zuständig ist und in Vertretung des verhinderten Abteilungsleiters Berufsschule, Florian Müller, am Gespräch teilnahm, informierten die Besucher über die aktuelle Entwicklung der Schule.

Wie Schulleiterin Benner berichtete, sei die Schule hervorragend aufgestellt. Sie sei 2020 Digitale Schule geworden und habe sich hier sehr spezialisiert. Unter den Beruflichen Gymnasien in Hessen könne sie durchaus als Vorreiter bezeichnet werden. Die Theodor-Heuss-Schule sei Campus-Schule. Dies bedeute eine Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie verfüge über das OloV-Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung und Berufswahlsiegel Hessen. Seit drei Jahren sei man MINT-Schule und könne auch Leistungskurse wie Chemie, Physik und Biologie, neben den traditionellen Leistungskursen anbieten.

Derzeit habe die Schule rund 1500 Schüler, darunter 38 Prozent in der Berufsschule, 36,5 Prozent im Beruflichen Gymnasium und knapp 19 Prozent im Bereich der Fachoberschule. Rund 7 Prozent seien im BÜA-Bereich, also der Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung. Man gehe davon aus, dass die Zahlen auch im kommenden Schuljahr stabil in dieser Größenordnung bestehen bleiben.

„Zukunftsfähige Berufsschule“

Man arbeite intensiv an dem Landesprogramm „Zukunftsfähige Berufsschule“, das Berufsschulstandorte bis 2026 zukunftsfest aufstellen wolle. Das Land habe zu Recht die Schülerzahlen reduziert, die zur Erreichung einer Lehrerzuweisung notwendig sind. So sind die Zahlen im ersten Ausbildungsjahr für die einzelnen Klassen von 15 auf 12 Schüler reduziert worden, für das zweite Ausbildungsjahr von 15 auf 9 und für das dritte von 15 auf 8. Gleichwohl gebe es im Bereich der Bankenausbildung enge Schülerzahlen. Das Gleiche gelte für den Bereich der Rechtsanwalt- und Notarfachangestellten. Hier versuche man über unterschiedliche Kooperationen und mit Appellen an die Banken dazu beizutragen, diese beiden Ausbildungsrichtungen zukunftsfest zu machen.

Dank an die CDU

Das neue Schulgebäude, das voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres bezogen werden kann, werde sicherlich zur weiteren Attraktivität der Schule beitragen. In diesem Kontext, so Benner, gebühre der CDU und insbesondere ihrem Fraktionsvorsitzenden Dank und Anerkennung, denn ohne die CDU würde es dieses heutige Schulzentrum nicht geben. Man sei froh, dass die Union trotz eines gegenteiligen Beschlusses der seinerzeitigen Koalition eisern bei ihrer Meinung geblieben sei und der Kreistagsmehrheit einen Kompromiss vorgeschlagen habe, um damit die Schulen richtungsweisend zukunftsfest aufzustellen. Dies war 2016 eine historische Entscheidung zugunsten der drei Schulen im Schulzentrum. Ihr Dank gelte aber auch den anderen Fraktionen, die bereit gewesen seien, auf das Kompromissangebot einzugehen.

Parkplätze und Turnhalle

Als unbefriedigend bezeichnete die Vertreter der CDU, darunter Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, sein Stellvertreter Michael Hundertmark, die Kreisbeigeordneten Kerstin Hardt und Ronald Döpp sowie die Abgeordneten Heike Ahrens-Dietz, Nicole Petersen, Lisa Schäfer und Sabine Sommer, die Planung des Kreises bezüglich der Parkplätze im Bereich des Neubaus der Theodor-Heuss-Schule. 60 Lehrerparkplätze seien entschieden zu wenig, denn die Schule habe über 110 Lehrkräfte. Natürlich seien diese nicht alle zeitgleich an der Schule, aber ein Minimum von 80 bis 90 Parkplätzen diesbezüglich sei nötig. Massive Kritik übten die CDU-Vertreter am Kreis bezüglich des geplanten Parkhauses durch einen Fremdinvestor, denn für die Schüler sei kein einziger Parkplatz vorgesehen. Diese müssten ihr Auto im Parkhaus abstellen, entweder selbst Gebühren zahlen oder sie würden durch den Kreis übernommen. Der Kreis allerdings sei bisher nicht willens und in der Lage gewesen, auch nur ansatzweise diesbezügliche Auskünfte zu erteilen.

In dem Moment, so die CDU, wo Schüler Parkhausgebühren zahlen müssten, würden sie das Parkhaus nicht annehmen und in der Umgebung parken. Die Probleme seien vorprogrammiert. Nach wie vor gebe es darüber hinaus auch keinerlei Konzepte in Richtung Anbindung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Hier fehle ein Gesamtkonzept. Genauso tappe man im Dunkeln, wie es mit der Sporthalle weitergehe, denn diese solle laut Kreisregierung ebenfalls von einem privaten Investor gebaut werden. Was das für den Kreis mietmäßig bedeute, sei völlig offen. Die Schule benötige derzeit 50 bis 60 Stunden Sporthallenkapazität. Wenn man die Stundentafel erfüllen wolle, müssten es aber noch mehr Stunden sein. Es sei bedauerlich, so Irmer und Hundertmark, dass der Kreis Forderungen der CDU nach einem wirtschaftlichen Vergleich, ob Fremdfinanzierung oder Eigenbau, abgelehnt habe. Die CDU werde in dieser Frage eine erneute Initiative im Kreistag starten.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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