CDU-Kreistagsfraktion besuchte IGS Braunfels:

Schule hofft auf zügige Fertigstellung geplanter Baumaßnahmen

Es war der achte Besuch einer Delegation der CDU-Kreistagsfraktion Lahn-Dill in den letzten 30 Jahren an der Integrierten Gesamtschule, der Carl-Kellner-Schule in Braunfels. Die Abgeordneten der CDU, darunter Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, die Kreisbeigeordneten Kerstin Hardt und Ronald Döpp, der schulpolitische Sprecher Michael Hundertmark sowie die Abgeordneten Heike Ahrens-Dietz, Carmen Lenzer, Nicole Petersen und Lisa Schäfer, ließen sich dabei von Schulleiter Michael Obermann und seinem Führungsteam um Markus Dietz und Thomas Huber über die aktuelle Lage der Schule informieren.

Die Carl-Kellner-Schule habe derzeit über 950 Schüler, diese Schülerzahl sei seit Jahren sehr stabil, Tendenz leicht steigend. Die Personalausstattung, so Obermann, sei sehr gut, so dass man die Stundentafel ebenso abdecken könne wie rund 25 Arbeitsgemeinschaften unterschiedlichster Art. Ziel der Schule, auch durch die Öffnung und außerschulische Lernorte, Feriencamps, Schul-Skikurse, Partnerschaften zum Golf-Club Schloß Braunfels, dem American Football-Club „Wetzlar Wölfe“ oder zur Rudergemeinschaft Wetzlar, sei es, nicht nur soziale Kompetenz zu fördern, sondern jungen Menschen eine moderne, attraktive Schule zu bieten und mit dem Leben vertraut zu machen. Dass MINT und Naturwissenschaften mit im Vordergrund stehen, sei für die Schule genauso selbstverständlich, wie das Angebot von sprachlichen Zusatzangeboten in Form vom „Cambridge-Certificate“ oder Angeboten, die den Schülerinnen und Schülern einen Blick über den Tellerrand hinaus erlauben: z.B. das „Schulfach Glück“, Bogenschießen oder ein echtes Waldklassenzimmer.

Die Schule hoffe sehr, so Obermann, dass die geplanten Baumaßnahmen nach vielen Jahren des Bauens im Bestand nunmehr zügig abgeschlossen werden. Konkret gehe es um die Sanierung des sogenannten B-Traktes, der Verwaltung, Musikräume und was das Zentrum der Schule betreffe. Dieser Abschnitt solle im Sommer dieses Jahres starten. Wenn diese Maßnahme abgeschlossen sei, hoffe man darauf, dass endlich auch eine Außensportanlage etabliert werden könne sowie die dringendst benötigten Parkflächen zur Verfügung stünden, denn man habe mittlerweile neben dem klassischen Kollegium zusätzlich 15 Schulbegleiter für Schüler, die einer besonderen Förderung bedürfen. Als Ausbildungsschule kämen Ausbilder und Referendare bzw. pädagogische Studenten an die Schule sowie FSJler und Zivis. Von daher sei hier dringender Handlungsbedarf gegeben. Derzeit wäre man aber auch noch damit beschäftigt, bauliche Mängel (mögliche Konstruktionsfehler bei den Fenstern in der Sporthalle bzw. im Gebäudeteil A) zu beseitigen bzw. auf Sicherheit

zu prüfen.

Prinzipiell, so Obermann, wünsche er sich ein politisches und pädagogisches Umdenken im Bildungsbereich. Gesellschaftliche Veränderungen könne nicht mit einem Instrumentarium und Regelwerk der Vergangenheit bewältigt werden. Heutige Anforderungen benötigen interdisziplinäres Lehren und Lernen aller Beteiligten und eine Konkretisierung bildungsrelevanter Prozesse. Gerade die durch Homeschooling mühevoll erlernten Kompetenzen seien nicht einfach wieder in die

Schublade zu legen, sondern müssten erhalten und ausgebaut werden. Dabei komme dem Schulträger eine große Verantwortung zu, die digitalen Systeme durch zeitnahen Support am Laufen zu halten. Der Dynamik einer digitalen Lernlandschaft nachzukommen wäre eine Kernaufgabe der nächsten Jahre überhaupt. Kinder, die mit einem 10 Kilo schweren Rucksack in die Schule kämen, wären - wenn überhaupt noch – eine Ausnahme.

Obermann machte ebenso deutlich, dass er wenig Verständnis dafür habe, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler eine kostenlose Fahrkarte für den RMV-Bezirk bekommen. Gerade Corona hätte uns gezeigt, dass soziale Teilhabe auch für Kinder und Jugendliche elementar sei. Man könne in den Familien eben nicht mal auf die Schnelle für zwei oder drei Kinder oder Jugendliche die Fahrkarte nach Wetzlar oder in den Nachbarort bezahlen. Hier müsse im Sinne der Gleichberechtigung umgedacht werden.

Obermann dankte abschließend den Abgeordneten der CDU für ihren erneuten Besuch. Die Christdemokraten seien die einzige Fraktion, die regelmäßig die Schule besuchten. Das nötige Respekt ab, denn es sei schließlich ehrenamtlich.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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