Unfassbar!

Für Bundespräsident Steinmeier (SPD) ist

RAF-Mörderin Gudrun Ensslin
eine „große Frau der Weltgeschichte“

Im Februar gratulierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der bekannten Schauspielerin und Regisseurin Margarethe von Trotta zum 80. Geburtstag. So weit, so gut. In dem Gratulationsschreiben wies er darauf hin, dass von Trotta neue Sichtweisen, „insbesondere auf große Frauen der Weltgeschichte“ ermöglicht habe. Frauen, die sich „mit großer Intelligenz, persönlicher Stärke und einem ausgeprägten Willen zur Veränderung der gesellschaftlichen als auch der politischen Verhältnisse stellen“.

Dazu zählte Steinmeier ausgerechnet die wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte Linksextremistin Gudrun Ensslin, die sich 1977 in Stuttgart-Stammheim das Leben nahm und im Übrigen auch Rosa Luxemburg, die für die Diktatur des Proletariats eintrat, da sie die demokratische Gesellschaft verachtete. Was mögen die Opfer von Gudrun Ensslin und der Roten-Armee-Fraktion (RAF) sagen? Die Familien, die durch die Morde ihre Angehörigen verloren haben.

„Mit großer Intelligenz“ bombte die RAF in Deutschland, verübte Anschläge auf Personen, ermordete Unschuldige, beging Brandanschläge und vieles andere mehr, so dass die ganze Truppe um die Baader-Meinhof-Bande öffentlich auf großen Plakaten zur Fahndung ausgeschrieben wurde.

Die Überschrift des Fahndungsplakates lautete „Anarchistische Gewalttäter

- Baader/Meinhof-Bande“ – und am Ende des Plakates der berechtigte Hinweis an die Bürger: „Vorsicht, diese Gewalttäter machen von der Schusswaffe rücksichtslos Gebrauch“.

Auch Gudrun Ensslin war Bestandteil des Fahndungsplakates. Für den deutschen Bundespräsidenten im Jahr 2022 eine „große Frau der Weltgeschichte“. Man fasst es nicht.

Bundespräsident - eine Fehlbesetzung

Schaut man sich die Summe seiner Fehltritte an, wird klar, warum er eine glatte Fehlbesetzung ist.

- Im Frühjahr 2015, damals noch Außenminister, trat er mit Vehemenz einer Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern entgegen, zur großen Freude von Erdogan.

- Als Bundespräsident gratulierte er den iranischen Machthabern zum 40. Jahrestag der iranischen Revolution. Zeitgleich warten und schmachten in iranischen Gefängnissen Systemkritiker, Andersgläubige oder Homosexuelle.

- Ein Jahr später, 2020, gab es erneut ein Glückwunschschreiben an den Iran. Nach massiver Kritik hieß es, es sei irrtümlich herausgegeben worden.

- Im Sommer 2018, nach der Tötung eines jungen Mannes in Chemnitz durch zwei Asylbewerber aus dem Nahen Osten, empfahl der Bundespräsident den Bürgern ein Konzert gegen rechts (!), nicht gegen Gewalt durch Migranten in Deutschland. Bei diesem Konzert trat eine linksextreme Band auf, die in zwei Verfassungsschutzberichten erwähnt wurde und die wie die Band „Feine Sahne Fischfilet“ zur Gewalt gegen Polizeibeamte aufruft.

Dafür wirbt ein Bundespräsident. Das muss man milde formuliert nicht wirklich verstehen.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

Bildergalerie

Aktuelle Ausgabe04.04.