Die J.Michael Müller-Kolumne

Veränderung des Klimas ist die
globale Herausforderung für die gesamte Menschheit

Wer hat es nicht gerne bequem, einfach und warm?

Wenn sich auf einmal Herausforderungen zeigen, die mit Veränderungen einhergehen, kann das für den ein oder anderen unangenehm sein. Dabei muss man sich jetzt nicht selbst kritisieren oder gar mit dem Finger auf andere zeigen. Denn: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. „Nicht jeder mag Routine und Gewohnheit, aber sie hat auch etwas Gutes: Wir fühlen uns sicher, es fällt uns leicht und wir kennen es“, so der Landtagsabgeordnete Jörg Michael Müller.

Doch leider stößt uns das 21. Jahrhundert vor große Veränderungen. Nicht nur Wirtschaftskrisen, Pandemien und militärische Konflikte machen unserer Komfortzone zu schaffen, sondern vor allem das zentrale Thema Klimawandel. Nun haben Wissenschaftler nicht erst gestern festgestellt, dass durch Treibhausgase, welche eben auch Menschen verursachen, sich das Klima verändert. Diese Tatsache ist bereits seit den 1950er Jahren bekannt. In den 1970er und besonders 1990er Jahren haben dann Computermodelle gezeigt, dass der Ausstoß, besonders von CO2 und auch anderen Gasen wie Methan, die Atmosphäre immer wärmer werden lässt. Denn Treibhausgase halten die Wärmestrahlung der Sonne zurück, welche sonst zurück ins Weltall gestrahlt werden würde. Dieser sogenannte Treibhauseffekt ist sogar seit 1824 bekannt. Jeder, der bereits in einem solchen Treibhaus im eigenen Garten, in einer Gärtnerei oder einem Zoo war, weiß, wie warm es dort drinnen ist.

Wenn es nun wärmer wird, müssten sich einige Menschen ja wohler fühlen. Denn wie eingangs erwähnt, mögen Menschen es eher warm, denn kalt. „Doch wir reden hier nicht über angenehme 24 Grad Celsius. Wir reden von Temperaturen weit jenseits der 30 Grad - und das nicht nur über eine Woche, sondern mehrere Wochen. Ebenso steigen die Temperaturen andernorts auch an“, erklärt der Abgeordnete. Was bei uns dann 30 bis 40 Grad wären, sind auf Sizilien 40 bis 50 Grad. Weiter südlich in Afrika wären wir dann noch höher. Dass ein Mensch bei diesen Temperaturen vor die Tür gehen will, ist unwahrscheinlich.

Aber nicht nur uns macht die Temperatur macht zu schaffen, sondern auch den Tieren. Besonders den Eisbären. Denn ihr ewiges Eis wird schmelzen. Es ist dann dieses Schmelzwasser, welches die Meeresspiegel stetig und eben langfristig ansteigen lässt. Hier sind, nicht sofort, aber immerhin in 80 Jahren, mindestens 6,5 Meter Steigerung des Meeresspiegels zu erwarten. Betroffen davon wären alle Menschen, die an Küsten leben. Städte und ganze Länder wären von den steigenden Pegeln betroffen. „Deiche schützen dagegen eben nicht immer. Fluchtbewegungen weg vom Meer wären die logische Folge.“

Nun sollte man meinen, dass diese wissenschaftliche Erkenntnis allgemeiner Konsens ist unter den Menschen. Doch leider weit gefehlt. Manche erkennen den Klimawandel nicht an, erst recht nicht, dass er durch Menschen verursacht wurde. Das ist nun die Crux, dass Forschern Fakten vorliegen, die den Klimawandel klar belegen und auch zeigen, dass der Mensch darauf einen Einfluss hat und es dennoch andere Menschen gibt, welche dies bestreiten. „Gerade dann, wenn wir Politiker und Staatenlenker vorfinden, welche den Klimawandel leugnen und Umweltschutzmaßnahmen blockieren, schaden sie damit nicht nur sich, sondern allen. Sie nehmen dieses Problem nicht ernst, machen sich sogar darüber lustig. Das sorgt bei Menschen, welche sich mit dem Thema nicht befassen, dafür, dass sie es auch nicht ernster nehmen als nötig. Dabei ist Hysterie auf beiden Seiten fehl am Platz. Man muss die Daten der Klimaforscher ruhig und nüchtern betrachten“.

Der ideale Weg wäre, wenn der gesamte Planet an einem Strang ziehen würde, um diese globale Herausforderung für die Menschheit zu lösen. In Ruhe und frei von Polemik und Hysterie. Doch es scheint, dass selbst unter denen, welche die Ergebnisse der Wissenschaftler anerkennen, nicht klar ist, wie und wie schnell man Maßnahmen ergreifen sollte. Unter den Skeptikern und Leugnern regt sich leider auch nicht viel, zumindest für eine saubere Umwelt einzutreten. „So wie wir unsere Umwelt und unsere Tiere behandeln, missachten wir durchaus den Auftrag, mit unserer Schöpfung sorgsam umzugehen. Die Ressourcen der Erde sind endlich. Wir müssen mit dem, was wir haben, tatsächlich haushalten lernen. Die Verantwortung für unsere Kinder und Kindeskinder muss uns veranlassen, bewusst und nachhaltig zu wirtschaften.

Dabei müssen und können wir darauf achten, dass wir nicht mit Verboten und staatlichen Vorgaben bis in die kleinsten Lebensbereiche reagieren. Wir Christdemokraten wollen, dass der Staat die Ziele beschreibt, nicht aber den Weg dorthin. Forschung und Entwicklung neuer Technologien wie Wasserstofftechnologie, aber auch die Wiederentdeckung der klimaneutralen Kernenergie, können die meisten Probleme der Zukunft lösen und den Wohlstand erhalten. Das Leben der Menschen muss bezahlbar und lebenswert sein. Staatliche Überregulierung und Verbotswahn helfen da wenig.

Doch der Grundkonsens aller Menschen muss sein, dass eben jeder saubere Luft zum Atmen, sauberes Wasser zum Trinken und saubere Böden für unsere Nahrung, welche wir darauf anbauen, hat. Denken wir heute noch an den Smog der 80er Jahre oder die extreme Verschmutzung und Verseuchung unserer Flüsse wie Rhein und Elbe. Heute, dank der Umweltstandards, haben wir Flüsse, in denen man wieder problemlos schwimmen kann. Ohnehin ist unsere Luft auch viel sauberer als vor 40 Jahren. „Das alles sind die Anstrengungen der letzten Jahrzehnte. Deutschland hat hier viel geleistet und die Messlatte hochgelegt. Wir können Umwelt und sind so zum Vorbild auch für andere Regionen dieser Welt geworden. Man sieht, Umweltschutz und die Bewahrung vor dem Klimawandel ist keine Unmöglichkeit und auch kein Witz. Es ist ein ernstes Thema. Es sollte uns aber nicht depressiv stimmen. Vielmehr sollten wir in dem Wissen leben, dass wir Menschen Probleme schon lösen konnten. Unsere Entwicklung ist, mit einigen Hindernissen und Umwegen, stets eine positive gewesen. Packen wir nun also diese Herausforderung an, retten wir unseren Planeten und hinterlassen wir unseren Kindern eine bessere Welt.“ Dafür lohnt sich jeder Einsatz.

Über den Autor

Jörg Michael Müller
Jörg Michael Müller
Stellvertretender Kreisvorsitzender CDU Lahn-Dill

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Aktuelle Ausgabe07.03.