CDU-Kreistagsfraktion
Land fördert bio-regionale Schulverpflegung im Lahn-Dill-Kreis
Umsetzung durch den Kreis wirft Fragen auf
Gemeinsam mit dem Landkreis Gießen bildet der Lahn-Dill-Kreis die Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen. Eines der Ziele der Ökomodellregion ist es, den Anteil an bio-regionalen Produkten in der Schulverpflegung zu erhöhen. Wie aus einer Mitteilungsvorlage in der Kreistagssitzung am 25.10. hervorgeht, habe man dazu ein Pilotprojekt unter dem Namen „Nah.Land.Küche – Die Region im Kochtopf“ gestartet, es läuft bis 2023. Finanziert wird das Projekt zu hundert Prozent von der Hessischen Landesregierung mit 500 000 Euro.
Die CDU-Fraktion kritisierte den fehlenden Informationsfluss zum Thema bio-regionale Schulverpflegung von Seiten des Kreises. Lisa Schäfer (Sprecherin für Landwirtschaft und Umwelt der CDU-Fraktion) machte klar: „Prinzipiell begrüßen wir das von der hessischen Landesregierung finanzierte Projekt für mehr regionale Produkte in der Schulverpflegung. Allerdings kommen bei der Umsetzung durch den Lahn-Dill-Kreis viele Fragen auf.“ Es fehle eine Kostenübersicht sowie eine Übersicht über die Projektpartner und die Herkunft der Produkte. Außerdem berichtete die Kreisverwaltung im Jahr 2020 über verschiedene Module und Maßnahmen zur Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, die in dem Projekt durchgeführt werden sollen. Zumindest eine Erwähnung dieser Module und ein Sachstand zu den Maßnahmen wäre hier wünschenswert gewesen, so Schäfer.
Lisa Schäfer kritisierte: „In der Mitteilungsvorlage wird davon gesprochen, dass lediglich vier Schulen an dem Projekt teilnehmen. Warum machen nicht mehr Schulen mit? Die Koalitionsfraktionen aus SPD, Grünen, FWG und FDP scheinen da nämlich deutlich optimistischer zu sein und haben in ihrem kürzlich geschlossenen Koalitionsvertrag stehen, dass der Anteil der Bioprodukte in der Schulverpflegung auf 20 Prozent bis 2022 ausgebaut werden soll. Ob dieses Ziel mit einer aktuellen Beteiligung von vier Schulen erreicht werden kann, bleibt fraglich.“
Abschließend stellte Schäfer fest: „Insgesamt ist das keine Mitteilungsvorlage, sondern lediglich ein Papier, was viele Fragen aufwirft, daher bitten wir über das Thema im Ausschuss konkret zu berichten.“ Dies sei ein sinnvolles Vorgehen, da seit der Kommunalwahl im März 2021 einige neue Kreistagsabgeordnete im Ausschuss vertreten sind. Außerdem könnten die offenen Fragen unter Einbindung der Projektmanagerin der Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen im Umweltausschuss ausführlich erläutert werden.