CDU: „Dillenburg braucht eine Stadthalle!“

„Wir begrüßen das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt einer Stadthalle in Dillenburg ausdrücklich“, so der Stadtverbandsvorsitzende der CDU in Dillenburg, Kevin Deusing, anlässlich einer Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes. „Seit Jahren ist die CDU die Partei in Dillenburg, die konsequent und auf Grundlage sachlicher Überprüfungen das Thema zu einem guten Ergebnis bringen will“, so Deusing weiter. „Tragende Erwägung unseres Handelns ist dabei der Bedarf der Oranienstadt, als Mittelzentrum diese wichtige Versorgungsfunktion im gesellschaftlichen Bereich abdecken zu können. Und wenn die derzeitige Diskussion eines belegt, dann das, dass die Dillenburger CDU damit völlig richtig handelt – Dillenburg braucht eine Stadthalle!“

Viele Prüfungen

Dabei sind sich die Christdemokraten darin einig, dass das Projekt aufgrund der hohen Kosten derzeit schwierig zu realisieren ist. Daher hat man alle Anstrengungen unternommen, die dafür relevanten Fragen zu klären. „Die Gegenüberstellung von Sanierung und Neubau, interkommunale Herangehensweise, die Verbindung mit einem Ärztezentrum in der Nähe des benachbarten Krankenhauses genauso wie die Verbindung mit einem Hotel – die CDU hat nichts ausgelassen, um zu sachgerechten Entscheidungen zu kommen“, so der Stadtverbandsvorsitzende.

Leider waren wir an vielen Stellen in unserem Bestreben, das Projekt voranzubringen, nicht von der eigentlich wünschenswerten politischen Begleitung aller anderen Fraktionen getragen. Im Gegenteil!

Grüne dagegen

Bündnis90/Die Grünen haben sich klar gegen eine Stadthalle für Dillenburg ausgesprochen und waren immer der Auffassung, dass man das Geld lieber in andere Dinge investieren solle. Für die Grünen sei klar, dass genug Versammlungsmöglichkeiten in Dillenburg und der Region vorhanden seien. Deusing: „Die CDU sieht das anders! Aber wir erkennen an, dass die Grünen sich konsequent und vehement gegen eine Stadthalle für die Dillenburgerinnen und Dillenburger positioniert haben. Diese klare ablehnende Haltung der Bündnisgrünen ist aus Sicht der CDU falsch, aber wir stellen fest, dass die Grünen konsequent seit Jahren gegen eine Stadthalle für Dillenburg arbeiten.“ Die jetzt angebotene Gesprächsoffenheit hält die Dillenburger CDU nur für ein politisches Schaufenster der Grünen, um nicht noch weiter ins politische Abseits zu geraten.

Konsequenz könne man der SPD in diesem Punkt hingegen nicht vorwerfen. Deusing: „Die politischen Tanzschritte der Sozialdemokraten in Dillenburg zum Thema Stadthalle sind eindeutig. Eindeutig unklar. Einen politischen Schritt vor und man stimmt einem Neubau zu, dann ein politischer Schritt zur Seite, denn man hat plötzlich wieder Beratungsbedarf - und dann der politische Schritt zurück, weil man ob des eigenen Mutes, tatsächlich eine Entscheidung getroffen zu haben, ängstlich geworden ist.“ So kann man nach Meinung der Dillenburger CDU eine Stadt politisch nicht gestalten.

Bürgerbeteiligung positiv

Nun gibt es eine breit getragene Bewegung unter den Bürgerinnen und Bürgern, die die CDU außerordentlich freut, denn sie belegt eindrucksvoll, dass eine Stadthalle erforderlich ist. Die CDU hätte sich so viel Rückhalt in der Bevölkerung natürlich schon vor Jahren gewünscht, als das Thema immer wieder sehr transparent öffentlich diskutiert wurde. Aber man ist absolut offen dafür, dass nun auch die Wünsche und Ideen aus der Bevölkerung – hoffentlich getragen von neuen fachlichen Erkenntnissen - in die Beratungen mit einfließen. Daher wird man gerne einer Aussetzung des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zum Abriss zustimmen.

Bedauerlich ist aus Sicht der CDU allerdings, dass es SPD, Grünen und der FDP offenbar wiederum nicht möglich war, ohne parteipolitische Brille der Versuchung zu widerstehen, aus dem Thema politisches Kapital zu schlagen. „Warum waren die genannten Parteien nicht in der Lage, auf alle politischen Kräfte in Dillenburg zuzugehen und diese in ihre gemeinsame Initiative einzubinden? Diese Herangehensweise spricht für sich selbst. Sie weckt den Verdacht, dass es nur um parteipolitisches Kalkül geht, man – ohne selbst für eine Stadthalle zu sein - bei den Bürgerinnen und Bürgern einen falschen Eindruck erwecken will“, so der Stadtverbandsvorsitzende.

Deusing abschließend: „Die CDU wird in der kommenden Stadtverordnetenversammlung am 24.2. den Antrag stellen, den Abriss der Stadthalle auszusetzen und gemeinsam mit den Vertretern der Bürgerinitiative eine Herangehensweise zu erarbeiten. Wir wünschen uns eine offene und sachliche Debatte und dass wir ein Klima schaffen, in dem wir konstruktive Ergebnisse erzielen, zum Wohle der Stadt.“

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Kevin Deusing
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Aktuelle Ausgabe05.12.