Legalisierung von Cannabis?


Ärzte und Polizei warnen – Jugendliche besonders gefährdet

Massiver Widerstand gegen Pläne von SPD, Grünen und FDP

Geht es nach den Plänen von SPD, Grünen und FDP, soll künftig Cannabis legalisiert werden. Alle drei Parteien hatten dies in ihren Programmen in unterschiedlicher Form vorgesehen. Bei der SPD hieß es, dass Verbote und Kriminalisierung nicht den wünschenswerten Erfolg gehabt hätten. Außerdem würden Kräfte bei Justiz und Polizei gebunden. Grüne und FDP argumentierten, dass man dem Schwarzmarkt den Boden entziehen müsse. Die FDP wies darüber hinaus darauf hin, dass es durch den legalen Verkauf Steuereinnahmen gebe. Mit anderen Worten: Geld gegen Gesundheit.

Eine merkwürdige Auffassung. Denn eines ist klar. Die Gesundheit gerade von Jugendlichen wird durch die Droge Cannabis in besonderer Form gefährdet. Jugendliche, so eine Studie, laufen Gefahr, dass die kognitive Leistungsfähigkeit eingeschränkt wird. Motivationsverlust und Wesensveränderung kommen hinzu, da die Großhirnrinde verändert wird, wenn man Drogen wie Cannabis konsumiert. Je mehr gekifft wurde, so das Ergebnis der Studie, desto stärker waren die Veränderungen. Zu einem merkwürdigen Befund kommt die Weltgesundheitsorganisation in einem 2018 veröffentlichten Bericht, wonach die „Mehrheit aller Cannabiskonsumenten keine Psychose entwickeln wird“. Das ist ja nun wirklich „beruhigend“, dass nur eine Minderheit von einigen Millionen Konsumenten eine Psychose entwickeln wird.

„Cannabis ist Gift“

Mit dieser Überschrift kommentierte die FAZ vor wenigen Tagen die Realität. Cannabis sei eine gefährliche Droge, ein Gift, das bei Jugendlichen oftmals fatale Folgen habe. Wer für die Freigabe eintrete, verharmlose dieses Gift, denn es führe dazu, dass noch mehr Menschen dann legal dieses Gift konsumieren und noch mehr Menschen abhängig werden. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Und wer glaubt, dass der Schwarzmarkt damit erledigt sei, weil man möglicherweise legal in Apotheken oder Drogerien Cannabis einkaufen könne, der verschließt die Augen vor der Wirklichkeit. Irrationaler und naiver geht es nicht. Es wird sich eine Flut von Cannabisangeboten ergeben, häufig vermischt und bewusst versetzt mit Heroinanteilen, um Menschen in die entsprechende Abhängigkeit zu ziehen.

Kritik der Fachleute

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter ist nicht für eine Legalisierung. Die Gewerkschaft der Polizei erklärte, dass es nicht sinnvoll sei, neben Alkohol die Tür für eine weitere gefährliche und oft verharmloste Droge zu öffnen. Es müsse endlich Schluss sein, den Joint schönzureden. Gerade bei Jugendlichen, so der Bundesvorsitzende Oliver Malchow, könne der Konsum von Cannabis zu erheblichen Gesundheitsproblemen und sozialen Konflikten führen. Auch der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, bezeichnete Cannabis als gefährliche Einstiegsdroge, da die Zusammensetzung kaum kontrolliert werden könne. Die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) erklärte, dass eine Legalisierung keine Probleme löse, sondern neue schaffe. Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, erklärte: „Aus medizinischer Sicht ist die Freigabe von Cannabis deutlich abzulehnen. Es gibt keinerlei medizinische Notwendigkeit, Cannabis – über die zulässigen Indikationen hinaus – zu legalisieren.“ Entsprechende Überlegungen hätten nichts mit der Medizin zu tun, sondern seien politisch begründet, so der Chef des Weltärztebundes. Auch der Geschäftsführer der Caritas-Suchthilfe in Deutschland sprach sich gegen eine vollständige Legalisierung von Cannabis aus.

Freies Kiffen in Deutschland

Es ist dies der Traum der Alt-68er, der jetzt offensichtlich dank SPD, Grünen und FDP in Erfüllung geht. Eine völlig falsch verstandene Liberalität zu Lasten der Gesundheit der Jugendlichen, zu Lasten der Allgemeinheit.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

Bildergalerie

Aktuelle Ausgabe04.04.