Erfolg für die Union

Elternvereine können auch zukünftig
Betreuung an Grundschulen übernehmen

Eine etwas heftigere Debatte gab es in der letzten Kreistagssitzung, als es um einen Antrag der CDU-Kreistagsfraktion ging, der sich gegen die „Verstaatlichung“ von Betreuungsangeboten von Elternvereinen an heimischen Grundschulen aussprach. Hintergrund war ein Schreiben des seinerzeitigen Schuldezernenten Heinz Schreiber (Grüne), der den Elternvereinen darin mitteilte, dass die Betreuungsangebote künftig vom Kreis organisiert werden sollen. Schreiber hatte in diesem Schreiben den derzeitigen Trägern angeboten, den Einstieg und die Umsetzung des „Paktes für den Nachmittag“ im Rahmen einer kreiseigenen Trägerschaft zu begleiten, so die wörtliche Formulierung.

Der Förderverein Betreute Grundschule Oberscheld zeigte sich ob der Formulierung sehr irritiert, denn er ist – und das muss man lobend erwähnen – ein Leuchtturm unter den vielen guten Fördervereinen, die es nicht nur im Lahn-Dill-Kreis, sondern hessenweit gibt. Man habe, so Kreistagsabgeordneter Kevin Deusing und der schulpolitische Sprecher Michael Hundertmark, gerade in den Stadt- und Ortsteilen eine sehr hohe Identifikation zwischen Förderverein und Schule, zwischen Eltern und Förderverein, kurzum, eine gesunde Grundstimmung positiver Art in der Schulgemeinde. Dies wurde an einigen sehr beeindruckenden Beispielen in dem Brief auch deutlich zum Ausdruck gebracht.

Für die CDU, so Deusing, sei klar, dass man diese Angebote, die von Eltern getragen werden, so lange aufrechterhalten wolle, so lange Eltern bereit seien, diese Arbeit zu übernehmen. Wenn es keine Eltern/Fördervereine gebe, dann spreche nichts dagegen, wenn der Bedarf vor Ort gegeben sei, dass der Kreis, in welcher Konstellation auch immer, einsteige. Das großartige Engagement von Eltern in den Fördervereinen dürfe nicht gefährdet werden. Deshalb setze die Union auf Freiwilligkeit.

Nach längeren Debatten erklärte der derzeitige Schuldezernent Roland Esch (FWG), dass man mit der Union einig sei. Es gehe nicht um die Zerschlagung von Elternvereinen, sondern um ein Angebot für den Fall, dass Eltern nicht mehr willens seien, diese Arbeit zu tätigen. Hier habe es insofern möglicherweise ein Missverständnis gegeben. Esch sagte zu, dass diese Möglichkeit auch in Zukunft im Kreis erhalten bleibe.

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Kevin Deusing
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Aktuelle Ausgabe04.04.