SED/Linkspartei:

Miese Umfragewerte und Riesenzoff
Lafontaine: Linke nicht wählbar
NRW-Linke wollen Wagenknecht-Ausschluss

Die Umfragewerte der SED/Linkspartei liegen bundesweit derzeit bei ca. 6 bis 7 Prozent, alles andere als befriedigend für die neue Bundesvorsitzende Wissler aus Hessen, einer bekennenden Kommunistin, und ihre Co-Vorsitzende Hennig-Welsow, die in der Talkshow von Markus Lanz die Forderung der Linken nach Vermögenssteuer aufgrund von Unkenntnis der Zahlen nicht einmal erläutern konnte.

Riesenzoff jetzt im Saarland. Der ehemalige Bundesvorsitzende der SPD, Oskar Lafontaine, der vor Jahren zur SED/Linkspartei wechselte und dort Fraktionsvorsitzender im saarländischen Landtag ist, hat jetzt öffentlich dazu aufgefordert, bei der Bundestagswahl die saarländische Landesliste wegen des Spitzenkandidaten Lutze nicht zu wählen. Lafontaine unterstellt dem auf Platz 1 gewählten Lutze ein Betrugssystem mit manipulierten Mitgliederlisten. Lutze hat daraufhin Lafontaine zum Parteiaustritt aufgefordert.

Ähnlich „harmonisch“ geht es im Landesverband der Linken in Nordrhein-Westfalen zu. Dort hat die Ehefrau von Oskar Lafontaine, Sahra Wagenknecht, vor einigen Wochen die Spitzenkandidatur in NRW angestrebt. Warum sie dies in NRW und nicht im Saarland macht, wo sie mit Oskar Lafontaine lebt, bleibt ihr Geheimnis. Jedenfalls wurde sie mit gut 60 Prozent zur Spitzenkandidatin gewählt, ein unterirdisches innerparteiliches Ergebnis.

Die Krönung der Auseinandersetzung um ein linken-kritisches Buch, von Wagenknecht herausgegeben, ist die Forderung eines Teils der NRW-Linken nach Parteiausschluss von Sahra Wagenknecht, der einstigen „Ikone“ der Linkspartei. Wagenknecht hat im Übrigen zu Recht in ihrem Buch die Linken insgesamt und auch die Linkspartei kritisiert, dass diese sich – in Kurzform formuliert – überwiegend mit Gendersternchen und Randgruppenproblematiken befassen und die zentralen Punkte des täglichen Lebens völlig außer Acht lassen würden. In dieser Analyse kann man Wagenknecht allerdings nur Recht geben. Ein „interessanter“ potenzieller Koalitionspartner für Grüne und SPD.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024