Innenminister Peter Beuth in Wiesbaden:

"Haus der Prävention Wetzlar"
einmaliges bundesweites Pilotprojekt

Wiesbaden/Wetzlar. Die Stadt Wetzlar, der Lahn-Dill-Kreis sowie das Land Hessen, vertreten durch das Polizeipräsidium Mittelhessen, wollen mit dem Präventionsprojekt „Stadt, Kreis und Land – gemeinsame Verantwortung für Prävention“ die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger im Lahn-Dill-Kreis und der Stadt Wetzlar weiter steigern. Zentrales Ziel ist die Bündelung von Präventionsangeboten der Stadt, des Landkreises und der Polizei in einem „Haus der Prävention Wetzlar“. Peter Kreuter, Polizeivizepräsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen, Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises, und Manfred Wagner, Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar, haben jetzt eine Absichtserklärung („Letter of Intent“) in Wiesbaden unterzeichnet, die das gemeinsame Vorhaben bekundet.

„Gute Prävention setzt gute Zusammenarbeit voraus. In Wetzlar wollen Stadt, Landkreis und Polizei künftig noch stärker gemeinsam an einem Strang ziehen, damit für alle das Risiko sinkt, Opfer von Kriminalität zu werden. Wirksame Kriminalprävention ist der beste Opferschutz. Mit dem ‚Haus der Prävention Wetzlar‘ soll der Grundstein für eine noch professionellere Zusammenarbeit gelegt werden. Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, die den Präventionsgedanken vor Ort weiter stärken möchten“, betonte Innenminister Peter Beuth.

Durch eine ressortübergreifende Zusammenarbeit und Bündelung von Kompetenzen der mit Präventionsaufgaben im Lahn-Dill-Kreis und Wetzlar bereits tätigen Akteure sollen aufkommende Phänomene frühzeitig erkannt und durch Präventionsprojekte begleitet werden. Entstehen soll das „Haus der Prävention Wetzlar“ im bisherigen Malteser-Schulungszentrum am Ludwig-Erk-Platz. Trägerverein ist der „Verein zur Förderung der Prävention im Lahn-Dill-Kreis“, der aus dem Verein Pro Polizei Wetzlar e.V. hervorgegangen ist.

Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises und Stephan Aurand, Sozialdezernent und Vorsitzender des Präventionsrates des Lahn-Dill-Kreises, betonten: „Dass das Land Hessen, die Stadt Wetzlar und der Lahn-Dill-Kreis gemeinsam mit dem Trägerverein ein solches ‚Haus der Prävention‘ auf den Weg bringen, ist ein starkes Zeichen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die Demokratie.“

Durch das Kooperationsprojekt soll ein Netzwerk verschiedener staatlicher, kommunaler wie auch gesellschaftlicher und ehrenamtlicher Präventionsgremien und -projekte entstehen. Synergieeffekte zeigen sich beispielsweise darin, dass Stadt und Kreis ihre aus Landesmitteln mit jeweils bis zu 50.000 Euro pro Jahr geförderten DEXT-Fachstellen (Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention) im „Haus der Prävention Wetzlar“ räumlich zusammenlegen. Ein Ziel der Initiatoren ist der Wissenstransfer über Präventionsangebote für die jeweiligen Bedarfe und unterschiedlichen Zielgruppen sowie eine schnelle Umsetzung von Absprachen und Maßnahmenpaketen.

„Gerade durch die gemeinsame DEXT-Fachstelle von Stadt und Landkreis stärken wir den Kampf gegen unterschiedlichste Extremismuserscheinungen im Wetzlarer Stadtgebiet und in der gesamten Region“, hob Manfred Wagner, Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar, hervor. Für ihn ist es wichtig, dass das Land sich mit der Absichtserklärung dazu bekannt hat, in dem Umfange einer Vollzeitstelle Beratungsleistungen in der Stadt Wetzlar anzubieten. Es sei eine Präventions- und Sicherheitspartnerschaft.

Nach bisherigen Planungen soll ein Teil des Hauses der Prävention vom Land Hessen und dem Polizeipräsidium Mittelhessen genutzt werden. Polizeivizepräsident Peter Kreuter: „Anbieten wollen wir dort beispielsweise niedrigschwellige Beratungen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Taschendiebstahl oder Einbrüchen. Auch der ‚Schutzmann vor Ort‘, der seit letztem Jahr im Rahmen des KOMPASS-Sicherheitsprogramms seine Aufgaben wahrnimmt, soll dort künftig zu finden sein.“

Hans-Jürgen-Irmer, neuer Vorsitzender des Trägervereins „Verein zur Föderung der Prävention im LDK“, sagte: „Ich freue mich, dass es parteiübergreifend gelungen ist, die Idee von Pro Polizei Wetzlar in Form eines ‚Hauses der Prävention‘ in die Tat umzusetzen, um ein deutliches Zeichen gegen Extremismus jedweder Form zu setzen.“

Das Land Hessen unterstützt das gemeinsame Projekt auch über das Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ und ermöglicht so die Durchführung weiterer Schulungs- und Beratungsangebote im „Haus der Prävention Wetzlar“. In Frage kommen beispielsweise Angebote des „Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“, des ressortübergreifenden „Netzwerks gegen Gewalt“ oder des Trägers „Violence Prevention Network“. Darüber hinaus sollen im Haus der Prävention bedarfsorientiert auch Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen des Landesamtes für Verfassungsschutz Hessen stattfinden.

„Durch das entstehende ‚Haus der Prävention Wetzlar‘ kann eine wichtige Stärkung der Demokratie, der Extremismus-Prävention und der kommunalen Kriminal- und Verkehrsprävention vollzogen werden. Das Projekt soll durch seine unterschiedlichen präventiven Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zum Wohle unserer Gesellschaft leisten“, so Innenminister Peter Beuth.

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