Auf Antrag der CDU-Kreistagsfraktion

Kreistag dankt dem Bund der Vertriebenen

Für die CDU-Kreistagsfraktion, so Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, selbst Mitglied des BdV, sowie seine beiden Stellvertreter Frank Steinraths, MdL, und Michael Hundertmark, zugleich Oberbürgermeisterkandidat für Wetzlar, die beide im Vorstand des BdV sind, sei es ein Herzensanliegen, die Leistungen der deutschen Heimatvertriebenen bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder zu würdigen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.

So hatte die CDU mit Datum vom 13.8.2020 eine Resolution zur Charta der Vertriebenen verabschiedet, am 5. August 1950 in Bad Cannstatt eingebracht. Diese 70. Wiederkehr der Charta der Vertriebenen sei aus Sicht der Union eine historische Leistung, denn nur wenige Jahre nach der völkerrechtswidrigen Vertreibung nach Kriegsende hätten die damaligen Verbandsträger auf Rache und Vergeltung verzichtet und dies entsprechend formuliert. Eine großartige Geste, die man heute sicherlich als eine Grundlage für das friedliche Zusammenleben der Völker Europas würdigen darf. 14 Millionen Menschen, so die CDU-Politiker, seien damals ihrer Heimat beraubt worden, ca. 2 Millionen bei der Flucht und Vertreibung ums Leben gekommen.

Der Wiederaufbau Deutschlands wäre ohne die große Integrationsleistung der hier Verbliebenen, aber auch der Integrationsbereitschaft der Vertriebenen und ihrer Fähigkeiten nicht so schnell gegangen, wie er letzten Endes gegangen sei. Im Übrigen durch die politischen Rahmenbedingungen durch Konrad Adenauer und Ludwig Erhard als dem Vater der sozialen Marktwirtschaft entsprechend flankiert. Das, was die Heimatvertriebenen damals mitgebracht hätten, gelte es auch heute für die Jugend in Erinnerung zu halten: Geschichte, Sitten, Gebräuche, Literatur, Kunstgeschichte, Wissenschaft und vieles andere mehr.

Wer nun gedacht hatte, die Koalition, bestehend aus SPD, FWG, Grünen und FDP, würde sich dem Antrag anschließen, sah sich getäuscht. Man konnte und wollte einmal mehr einem sinnvollen Antrag der Union nicht zustimmen und legte eine eigene Resolution vor, die im Grunde genommen das Papier nicht wert ist, weil in der Substanz keine dramatischen Veränderungen vorkommen. Im Sinne der Sache der Vertriebenen erklärte die CDU sich bereit zuzustimmen, denn die Anerkennung der Leistung der Vertriebenen war und ist für die Union wichtiger als billiges parteipolitisches kleines Karo.

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Michael Hundertmark
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Aktuelle Ausgabe07.03.