Pro-Polizei-Idee wird Realität

„Haus der Prävention“ - in Wetzlar
Bundesweit einmaliges Projekt

Die Zielsetzung der unabhängigen und überparteilichen Bürgerinitiative „Pro Polizei Wetzlar“ ist es, einerseits die Polizei ideell und materiell zu unterstützen, andererseits Präventionsarbeit zu betreiben, denn die beste Prävention ist die, die ein Verbrechen/Vergehen, welcher Art auch immer, gar nicht erst entstehen lässt. Nachdem die hessische Polizei in den letzten Jahren durch das Land sehr gut ausgestattet worden und der Bedarf an technischer Unterstützung geringer geworden ist, wobei es nach wie vor berechtigte kleinere oder größere Wünsche gibt, diskutierte der Vorstand von Pro Polizei darüber, wie man das Thema Prävention stärker in den Fokus stellen könnte.

Es gibt hier Beratungsangebote, dort Beratungsangebote, im Grunde genommen ein Flickenteppich unterschiedlicher sinnvoller Maßnahmen, die unter Synergieeffekten allerdings besser koordiniert werden können. Und so entstand im Pro-Polizei-Vorstand die Idee von einem gemeinsamen „Haus der Prävention“, wo Angebote des Landes, des Kreises, der Stadt Wetzlar gebündelt werden, und zwar im Bereich der Bekämpfung des Extremismus, welcher Art auch immer, ob Linksextremismus, Rechtsextremismus oder Islamismus, die natürlich in die Zuständigkeit der einzelnen Akteure wie Stadt, Kreis und Land fallen.

Parallel dazu, so die Überlegung von Pro Polizei, würde es Sinn machen, in diesem „Haus der Prävention“ auch polizeiliche Beratungen niederschwellig anzubieten, so dass an einem Tag der Woche ein uniformierter Beamter für Fragen zur Verfügung steht - ob es sich um das Thema Einbruchssicherheit handelt, Taschendiebstahl, Trickdiebstahl, Enkeltrick… Bürger können, wenn alles finalisiert ist, praktisch am Fuße der Altstadt in das „Haus der Prävention“ kommen, um sich zu informieren.

Erste Vorgespräche mit der Polizei, dem Land, Kreis und Stadt ergaben eine prinzipielle Bereitschaft, dieser Idee näherzutreten, so dass man in einigen Sitzungsrunden die Gesamtkonzeption entwerfen konnte, die dann in Form eines „Letter of Intent“, einer Absichtserklärung der Beteiligten beinhaltet, welche Ziele insgesamt erreicht werden sollen. Hilfreich war darüber hinaus die Tatsache, dass das Land Hessen pro Landkreis und Sonderstatusstadt eine sogenannte DEXT-Stelle zur Verfügung stellt, die zu 90 Prozent vom Land und 10 Prozent von der kommunalen Seite finanziert wird. Diese Fachstelle zur „Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention“ wird sowohl von der Stadt als auch vom Kreis physisch in dem gemeinsamen „Haus der Prävention“ untergebracht werden, abgestimmt und koordiniert natürlich mit den jeweiligen Präventionsräten von Stadt und Kreis, die hier ebenfalls hervorragende Zuarbeit leisteten.

Das „Haus der Prävention“ wird im Frühsommer dieses Jahres spätestens seine Tätigkeit im ehemaligen Malteserhaus am Ludwig-Erk-Platz aufnehmen. Dieses Gebäude kauft der von Pro Polizei gegründete „Verein zur Förderung der Prävention im Lahn-Dill-Kreis“, damit steuerrechtlich alles seine Richtigkeit hat und die Bürgerinitiative Pro Polizei Wetzlar sich weiter um ihre Kernaufgaben kümmern kann.

Der offizielle Startschuss wird durch Innenstaatssekretär Dr. Stefan Heck, Landrat Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister Manfred Wagner und dem Vorsitzenden von Pro Polizei Wetzlar, Hans-Jürgen Irmer, erfolgen. Wir werden darüber in der nächsten Ausgabe des „Wetzlar-Kurier“ umfangreich berichten. Aus Sicht von Pro Polizei unabhängig davon höchst erfreulich, dass alle beteiligten Stellen überparteilich im Sinne der Prävention an einem Strang gezogen haben. Daher gelte der Dank der Bürgerinitiative Stadtverordneten, Magistrat genauso wie Kreistag und Kreisausschuss des Kreises und dem hessischen Innenministerium sowie dem heimischen Polizeipräsidium für entsprechende unterstützende und konkrete Hilfestellung.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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Aktuelle Ausgabe03.10.