Wirtschaftsprüfer kritisieren Mängel bei Buchführung des Kreis-Jobcenters
Die Kritik der Wirtschaftsprüfer, die die Bilanzen des Kreis-Jobcenters geprüft haben, fiel ziemlich eindeutig aus. So habe es ungeklärte Zahlungseingänge gegeben, falsche Zahlungszuordnungen, falsche Verrechnungen, keine vollständige zeitgerechte und geordnete Erfassung und Buchung der Geschäftsvorfälle. Man sei immer noch dabei, Altlasten, aus dem Jahr 2012 herrührend, abzuarbeiten.
Aktueller Fall: Eine Bürgerin aus Wetzlar erhielt die Aufforderung, für einen Verwandten, für den sie die Vormundschaft übernommen hat, eine Summe in Höhe von über 1000 Euro aus dem Jahr 2010 zu begleichen. Die Summe ist dabei nicht vorrangig, aber wenn man mit jedem Cent rechnen muss, ist auch das ein Betrag, zumal die Forderung völlig unerwartet kam.
Als Bürger fragt man sich, wie es möglich ist, dass zehn Jahre später eine Forderung erhoben wird, Unterlagen eingefordert werden, die verständlicherweise bei dem Betroffenen nicht mehr vorliegen. In den Bilanzen 2015, 2016 und 2017 seien so rund 600.000 Euro noch nicht zugeordnet gewesen. Sozialdezernent Stephan Aurand (SPD) versuchte zu relativieren. Gemessen an der Gesamtzahl der Anträge sei das wenig, was sicherlich nicht falsch ist. Gleichwohl handelt es sich um sehr viel Steuerzahlergeld.
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Stellvertretende Kreisvorsitzende CDU Lahn-Dill