Eine Seite WNZ für Kriminelle!

Vor wenigen Tagen konnte man in der WNZ auf fast einer ganzen Seite ein Interview lesen mit den medial liebevoll „Aktivisten“ genannten Rechtsbrechern, die im Dannenröder Forst ihr Unwesen treiben. Wieso muss man Menschen, die bewusst anonym bleiben wollen, die sich der Identitätsfeststellung widersetzen, die Straftaten begehen wie Blockaden von Autobahnen mit schwerwiegenden Unfallfolgen, die Polizeifahrzeuge, in den sich Insassen befinden, mit Zwillen beschießen, die Drahtseile aufspannen, damit sich Polizeibeamte verletzen, Krähenfüße auslegen… einen solchen breiten Raum geben, fast noch Verständnis für ihre Aktionen wecken.

Man kann inhaltlich, was den Weiterbau der A 49 angeht, äußerst unterschiedlicher Auffassung sein. Aber wenn Entscheidungen politisch und höchst richterlich final getroffen sind, sind sie in letzter Konsequenz zu akzeptieren. Man muss trotzdem nicht mit ihnen übereinstimmen. Aber für sich das Recht in Anspruch zu nehmen, sich über geltendes Recht hinwegzusetzen, ist eine Überhöhung der eigenen Person, zeugt von fehlendem Demokratie- und Rechtsverständnis und führt, wenn das jeder für sich in Anspruch nehmen würde, zur Anarchie. Schade, dass die WNZ diesen Rechtsbrechern und Kriminellen einen solchen Raum gibt.

Wie wäre es denn, wenn man einmal die eingesetzten Polizeibeamten – auch anonym! – fragt, was sie von den Demonstranten halten, von den Angriffen aus dem Hinterhalt, von der Konsequenz oder besser fehlenden Konsequenz der Justiz… Der Verweis auf ein Interview mit einem Polizeigewerkschaftler und dessen Forderung nach Einstellung der Arbeiten reicht nicht, denn wenn man das machen würde, wäre dies die Kapitulation des Rechtsstaates vor dem linksradikalen Mob. Wer wie die WNZ damit indirekt Sympathien zum Ausdruck bringt mit Menschen und ihren Motiven, die mit diesem Rechtsstaat der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und der Demokratie nichts am Hut haben, muss sich nicht wundern, wenn auch dadurch bedingt der Boden für weitere Gewaltexzesse – natürlich nicht gewollt und bewusst – gleichwohl vorbereitet wird.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024