Schulpartnerschaft angedacht

MdB Irmer im Gespräch mit dem
Ukrainischen Botschafter Dr. Andrij Melnyk

Zu einem Gespräch trafen sich dieser Tage der ukrainische Botschafter, Dr. Andrij Melnyk, und der CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer in dessen Berliner Büro. Auf der einen Seite erörterten sie die aktuelle Situation der Ukraine, auf der anderen Seite diskutierten sie, welche konkreten Möglichkeiten es vor Ort gibt, Wirtschaft und Schulen mit der Ukraine zusammen zu bringen.
Neben den aktuellen Entwicklungen in Weißrussland, dem Verschwinden der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikova und der Vergiftung von Alexei Nawalny stand naturgemäß auch der immer noch anhaltende Konflikt in der Ostukraine, der von Russland initiiert wurde, auf der Tagesordnung. Unvermindert versucht Moskau, und damit Putin, die Ukraine zu destabilisieren, um die junge Demokratie ins Wanken zu bringen. Für Melnyk sei klar, dass es einer abgestimmten Vorgehensweise zwischen Deutschland und der EU in Bezug auf Russland bedürfe. Der freie Westen dürfe nicht zuschauen, wie mit der Opposition in Russland umgegangen werde. Natürlich müsse man auch in Zukunft diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu Russland halten, aber einfach zur Tagesordnung überzugehen wäre falsch und würde Putin nur bestärken. Das Grundproblem sei, so Irmer, dass man den Aussagen des russischen Präsidenten mittlerweile kein Vertrauen mehr entgegenbringen könne, denn in Russland fände derzeit ausschließlich statt, was Putin und seiner Clique diene. Mit Demokratie habe das herzlich wenig zu tun.
Unabhängig davon freue er sich sehr, so Irmer, dass Dr. Melnyk zugesagt habe, erneut nach Wetzlar zu kommen. Er werde nicht nur einen öffentlichen Vortrag über das Verhältnis Ukraine-Russland halten, sowie über die Entwicklung der Ukraine berichten, sondern vorgesehen seien auch eine Begegnung mit der IHK, der ukrainischen Gemeinde und ein Besuch in einer heimischen Schule, um Schülern die Problematik dieses Konflikts näher zu bringen. Deutsch, so Melnyk abschließen, sei in der Ukraine eine sehr nachgefragte Sprache. Deshalb wäre es schön, wenn es gelingen könnte, eine Schule im Lahn-Dill-Kreis zu finden, die bereit sei, perspektivisch mit einer Schule in Kiew eine Partnerschaft einzugehen. Dies sei jetzt der gemeinsame Arbeitsauftrag beider.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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Aktuelle Ausgabe07.03.