MdB Irmer im Gespräch mit Bürgermeister Michael Peller

Schöffengrund ist eine Zuzugsgemeinde

Von der Corona-Pandemie abgesehen zeigte sich Schöffengrunds Bürgermeister Michael Peller bei einem Besuch des CDU-Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer mit der Gesamtentwicklung seiner Gemeinde überaus zufrieden. Die Gemeinde habe erfreulicherweise in den letzten Jahren einen konstanten Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen gehabt und liege aktuell bei gut 6500 Einwohnern. Im Jahr 2000 habe man ein Baugebiet im Bereich Schwalbach mit 99 Bauplätzen aufgelegt, von denen mittlerweile auch die letzten verkauft worden seien. Geplant seien weitere 14 Bauplätze in Niederwetz sowie 34 in Schwalbach. Diesbezüglich laufe derzeit in beiden Neubaugebieten die Erschließung. Der Quadratmeterpreis belaufe sich in Niederwetz auf 120 Euro und in Schwalbach auf 150 Euro, jeweils voll erschlossen. Die durchschnittliche Grundstücksgröße liege bei etwa 550 bis 700 Quadratmetern.

Als familienfreundliche Kommune habe man beschlossen, einen Kinderbonus für Familien einzuführen, so dass pro Kind 5000 Euro Baupreisermäßigung gewährt werde, wobei das Ganze auf zwei Kinder begrenzt sei. Im Siebendeller Ring sei eine Erweiterung der Gewerbefläche mit 30.000 Quadratmetern in der Planung. Erfreulich sei, dass es schon eine Reihe von Voranfragen gebe, so dass man guter Hoffnung sei, diese attraktive Lage auch zeitnah mit Gewerbe fertigstellen zu können.

Bezogen auf die Interkommunale Zusammenarbeit machte Peller deutlich, dass diese prinzipiell sinnhaft sei, wenn man Gemeindegrenzen übergreifend beispielsweise im Bereich des Bauhofes, der Gerätenutzung oder auch teilweise der Feuerwehrwagennutzung kooperiere. Zusammenarbeit ja, so die Auffassung beider Politiker, Zusammenlegung nein, was die Gemeinden angehe. Die Bürgerinnen und Bürger bräuchten eine Identifikation mit der jeweiligen Gemeinde.

Erfreulich sei, dass parteiübergreifend in Schöffengrund beim Thema Straßenbeitragssatzung beschlossen worden sei, wiederkehrende Straßenbeiträge einzuführen, so wie dies erfolgreich in Solms und Braunfels praktiziert werde. Dies bedeute eine sehr überschaubare Belastung des Bürgers pro Jahr, denn zwischen 25 und 30 Prozent der aufzubringenden Gebühren würden der Gemeinde zugerechnet. In Schöffengrund wurden einschließlich der Gewerbegebiete insgesamt neun Abrechnungsgebiete gebildet. Von Vorteil sei, dass die Einnahmen dadurch ausschließlich zweckgebunden für Straßenbaumaßnahmen verausgabt werden müssten, während andere Städte oder Gemeinden im Gegenzug für die Abschaffung der Straßenbeiträge die Grundsteuer teilweise drastisch erhöht hätten, die allerdings dann in den allgemeinen Finanzhaushalt gehe und nicht zweckgebunden ausgegeben werden müsse.

Die Zusammenarbeit mit dem Land, so Peller, sei insgesamt gesehen sehr gut. Man sei dankbar, dass über die Hessenkasse 8,3 Millionen Euro an Kassenkrediten vom Land abgenommen worden seien, von denen 50 Prozent im Laufe von 26 Jahren zurückzuzahlen seien, so dass dies eine jährliche Belastung ausmache, die ca. 160.000 Euro betrage. Wünschenswert wäre es, wenn die vielen Förderprogramme, die es dankenswerterweise gebe, so konstruiert seien, dass sie deutlich leichter genutzt werden könnten, denn der Bürokratieaufwand damit sei doch vergleichsweise hoch.

Alles in allem, so Peller abschließend, sei er mit der Entwicklung „seiner“ Gemeinde sehr zufrieden. Dazu beitragen würde auch ein in der Regel sehr sachliches Klima in der Gemeindevertretung, für das er sehr dankbar sei.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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