Jahreshauptversammlung von Pro Polizei Wetzlar:

Kompletter Vorstand einstimmig wiedergewählt

Polizeipräsident kritisiert Grüne Jugend

Auf den 3. Juli 2021 ist die Festgala anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Bürgerinitiative Pro Polizei Wetzlar terminiert. Die Vorbereitungen dazu laufen, so Hans-Jürgen Irmer, Initiator und Vorsitzender seit Gründung eines Vereins, der mit seinem satzungsgemäßen Anliegen und Auftrag, die Polizei in Wetzlar ideell und materiell zu unterstützen, Neuland betrat. Was naturgemäß klein anfing, hat sich in den Folgejahren und bis heute zu einer Institution entwickelt, deren aktuell gut 900 Mitglieder sich dezidiert auf die Fahne geschrieben haben, sich als Bürger der heimatlichen Region ganz bewusst unterstützend und öffentlich anerkennend hinter die Arbeit der Polizei im Allgemeinen und die einzelnen Beamtinnen und Beamten im Speziellen zu stellen.

Alle Vorstandsmitglieder wiedergewählt

Eine Bürgerbewegung im besten Sinne, die, wenn es sie nicht schon gäbe, angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen „erfunden“ werden müsste, wie Irmer bei der Jahreshauptversammlung in der Stadthalle Wetzlar betonte, bei der an die Hundert im Vorfeld angemeldete Pro Polizei-Mitglieder „unter Corona-Bedingungen“ zusammengekommen waren. Wichtigster Tagesordnungspunkt im Vor-Jubiläumsjahr war die Neuwahl des Vorstandes für die kommenden beiden Jahre. Deren Ergebnis war absolute Kontinuität. Denn weder im geschäftsführenden noch im erweiterten Vorstand - insgesamt 20 Personen - gab es personelle Veränderungen. Sämtliche Amtsinhaber wurden einstimmig wiedergewählt:

Hans-Jürgen Irmer (Wetzlar, 1. Vorsitzender), Heike Ahrens-Dietz (Burgsolms) und Jennifer Jeschke-Reusch (Langgöns) als stellvertretende Vorsitzende, Schatzmeister Gerhard Homrighausen (Wetzlar), Schriftführer Horst Kasperski (Wetzlar), Geschäftsführer Matthias Hundertmark (Wetzlar) sowie die Beisitzer Manfred Haas (Wetzlar), Holger Hartert (Naunheim), Carmen Lenzer (Braunfels), Renate Pfeiffer-Scherf (Nauborn), Manuela Schlicht (Mittenaar), Ina Schmitz (Biskirchen), Frank Steinraths (Wetzlar), Dieter Steinruck (Münchholzhausen), Udo Volck (Wetzlar) und Gerhard Wittig (Solms), dazu kraft Amtes die Vorsitzende der 45 Mitglieder starken Jungen Pro Polizei Wetzlar, Victoria Francovich (Wetzlar). Als kooptierte Mitglieder gehören Werner Bursik (Braunfels), Helmut Lenzer (Oberndorf), Dr. Günter Post (Braunfels) und Rainer Stallmach (Allendorf/Lumda und Wetzlar) dem Vorstand von Pro Polizei Wetzlar an.

Die einzige Veränderung im Sinne einer personellen Aufstockung vollzog sich in der Geschäftsführung des Vereins. Angesichts zunehmender Aufgaben und auch im Blick auf das bevorstehende Jubiläum erfährt Geschäftsführer Matthias Hundertmark Verstärkung durch Siegfried Fricke als stellvertretender Geschäftsführer, eine Position, die es bislang nicht gab.

Kein „Rassismus“ bei der Polizei

Leider werde die Arbeit der Polizei in Deutschland zunehmend erschwert. Vorwürfe eines angeblichen Rassismus oder „rechter Netzwerke“ innerhalb der gesamten Polizei werden erhoben, aber nicht belegt, sondern das Verhalten einzelner „schwarzer Schafe“, wie es sie allerdings in ausnahmslos allen Berufsgruppen gebe, in unzulässiger Weise verallgemeinert. Bezogen auf die Polizei im Bundesland Hessen machte Irmer klar, dass er persönlich und die BI Pro Polizei Wetzlar es nicht hinzunehmen bereit sind, §unsere hochprofessionelle und motivierte Polizei auf die Anklagebank zu setzen“.

Eine von linker Seite verlangte Studie „Rassismus in der Polizei“ gehe völlig an der Wirklichkeit vorbei, „denn in unserer Polizei gibt es keinen Rassismus“. Wenn eine Studie notwendig ist, dann eine, die sich mit inzwischen pro Jahr 70.000 An- und Übergriffen in Deutschland auf Polizeibeamte und Angehörige anderer Hilfsorganisationen beschäftige. Irmer dankte der Polizei, „dass sie an 365 Tagen rund um die Uhr für unsere Sicherheit sorgt“. Und somit unserer Freiheit erst ermögliche: „Ohne Sicherheit keine Freiheit - das bedingt einander.“

Sind wir in Absurdistan?

„Ich habe den Eindruck, dass das Bashing der Polizei zu einer Art Volkssport geworden ist“, stellte Mittelhessens Polizeipräsident Bernd Paul in seinem Redebeitrag vor den Mitgliedern der BI Pro Polizei Wetzlar fest. Subversiv und unterschwellig sowie mit pauschalen Aussagen und Vorwürfen werde gegen die Polizei gearbeitet. Es sei ein Skandal, dass in dieser Weise auf die Polizei „eingedroschen“ werde, wobei dieses Eindreschen leider bis in die „hohe Politik“ reiche. Andererseits würden Straftäter, Plünderer und Menschen, „die unseren Rechtsstaat nicht wollen“, als „Party-Szene“ verharmlost, wie in Stuttgart und Frankfurt geschehen.

Die „Grüne Jugend“ mache aktuell in besonders unrühmlicher und abwegiger Weise von sich reden, indem sie „radikale Reformen“ bei der Polizei fordere und eine „grundlegende Neuausrichtung von Polizeiarbeit unausweichlich“ sei. In einem von einer Berliner Tageszeitung veröffentlichten Positionspapier erhebt die Grüne Jugend schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Von „eklatanten Missständen“, „alltäglichem Racial Profiling“ und „jährlich tausenden Fällen brutaler Polizeigewalt“, für die sich niemand verantworten müsse, ist dort beispielsweise die Rede. „Racial Profiling“, also Kontrollen allein aufgrund der Hautfarbe, seien „unverzüglich und konsequent zu beenden“. Einheiten und Dienstgruppen müssten bei Verfehlungen leichter aufgelöst werden können. Als Zeichen der Deeskalation sollten nicht alle Polizeistreifen Dienstwaffen tragen. Pfefferspray gehöre abgeschafft und eine anonyme Kennzeichenpflicht für alle Polizeieinheiten eingeführt. Polizeiaufgaben seien an zivile Träger abzugeben. Einsätze zu häuslicher Gewalt, bei Obdachlosen, Geflüchteten und psychisch Kranken könnten etwa Streetworker, Sanitäter und psychologische Krisenhilfen besser bewältigen.

Man glaubt, in Absurdistan zu sein", so der Polizeipräsident angesichts dieser Entwicklungen, der zugleich der Bürgerinitiative Pro Polizei für ihre Arbeit und ihr Engagement zugunsten der Polizei dankte, denn: „Wir machen gute Arbeit, die Bürger können sich sicher fühlen.“

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Franz Ewert

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