CDU-Kreistagsfraktion im Gespräch mit der Schulleitung der Käthe-Kollwitz-Schule

Für Veränderungen offen – aber Kompensation notwendig

Die nächsten Wochen werden schulpolitisch im Lahn-Dill-Kreis u.a. davon geprägt sein, dass der Schulentwicklungsplan für die Beruflichen Schulen demnächst zur Beratung ansteht. Der Kreis wird ihn in den nächsten Tagen offiziell einbringen, allerdings Jahre zu spät. Die letztmalige Fortschreibung erfolgte am 14.12.2010, die mit Erlass vom 22.2.2012 genehmigt wurde. Im Normalfall muss der Schulentwicklungsplan alle fünf Jahre fortgeschrieben werden. „Von daher hat“, so Fraktionschef Hans-Jürgen Irmer, die Abgeordneten Nicole Petersen, Heike Ahrens-Dietz, Michael Hundertmark, Franz-Ludwig Löw und Ronald Döpp bei einem Besuch an der Käthe-Kollwitz-Schule, „der Kreis seine Hausaufgaben nicht gemacht bzw. rechtswidrig gehandelt.“

Ziel des Schulentwicklungsplans müsse es aus Sicht der CDU sein, das breitgefächerte schulische Angebot exzellent aufgestellter Berufsschulen im Lahn-Dill-Kreis zu erhalten. Dies werde dazu führen, dass es möglicherweise die ein oder andere Verschiebung von Schwerpunkten gibt. Ebenso müsse es Ziel sein, keine Verlierer und Gewinner entstehen zu lassen. Wenn man Schwerpunkte fachlicher Art verschiebe, dann müsse eine Kompensation stattfinden.

Oberstudiendirektorin Monika Lehr und ihr Stellvertreter Frank Ernemann machten gegenüber den CDU-Vertretern deutlich, dass man natürlich auch als Käthe-Kollwitz-Schule die Augen vor Zahlen nicht verschließen könne. Man sei prinzipiell bereit, über Verlagerungen mit sich sprechen zu lassen. Allerdings müsse dies dann in einem ausgewogenen Verhältnis und mit pädagogischem Sinn erfolgen. An dieser Stelle wolle man auf Details bewusst noch nicht eingehen. Man solle dabei vor allem die Berufe nicht aus dem Blick verlieren, deren Bedingungen aufgrund eines hohen Fachkräftemangels sowieso schon schwierig seien; die Anfahrtswege einiger Auszubildender für einen Schulbesuch an einem anderen Standort seien möglicherweise kaum leistbar.

Die Schule habe in ihren vier verschiedenen Fachrichtungen derzeit rund 1300 Vollzeit- und Teilzeitschüler, für die insgesamt 120 Kolleginnen und Kollegen, zur Verfügung stehen, so dass man stundenplantechnisch gut aufgestellt sei. Man gehe darüber hinaus davon aus, dass der Kreis seine Zusage gegenüber der Käthe-Kollwitz-Schule einhalte, dort einen kompletten Neubau zu errichten. Die Schule sei bereit, sich in die Planungen einzubringen und konstruktiv mitzuwirken.

Nach Informationen der Schulleitung seien allerdings lediglich 85 Parkplätze gegenüber dem Europabad für die Kolleginnen und Kollegen zweier Schulen geplant, das Ganze ohne Schranken. Dies könne nicht funktionieren. Die CDU sagte zu, sich für den Schulneubau ebenso einzusetzen wie sie das mit Erfolg in der Vergangenheit für den Neubau des gesamten Schulkomplexes an zwei Standorten getan habe. Sie werde auch das Thema Parkplätze im Focus behalten. Dies gelte nicht nur für die Parkplätze der Pädagogen, sondern auch für die der Schüler.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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