CDU-Kreistagsfraktion besuchte Lahn-Dill-Kliniken in Wetzlar

Überarbeitetes Krankenhausentlastungsgesetz half in Corona-Zeiten

Anerkennung für Pflegeberufe gestiegen

Trotz Corona-Nachwehen nahm sich der Geschäftsführer der Lahn-Dill-Kliniken, Tobias Gottschalk, Zeit, eine Delegation der CDU-Kreistagsfraktion zu empfangen, um über die aktuelle Situation der Lahn-Dill-Kliniken zu berichten. Über die Corona-Zeit, so Gottschalk, könne man einen Roman schreiben, so arbeitsintensiv und spannend seien diese Zeiten gewesen, weil niemand mit Bestimmtheit vorhersagen konnte, wie sich was entwickeln würde. Wenn man eine Bilanz ziehe, könne man feststellen, dass das Gesundheitswesen in Deutschland bei aller Schwäche, die jedes System hat, im internationalen Bereich exzellent aufgestellt sei. Dass alles in letzter Konsequenz im internationalen Maßstab so glimpflich verlaufen sei, sei vielen Faktoren zu verdanken. Erstens habe die Politik weitgehend parteiübergreifend klare Regelungen getroffen, die Bevölkerung habe ein unglaubliches Maß an Disziplin an den Tag gelegt, auch wenn beispielsweise die Verschiebung planbarer Operationen auf den Krankenhausbereich bezogen eine sehr schwierige Entscheidung gewesen sei, und man habe ein unglaublich engagiertes Pflegepersonal auf allen Ebenen inclusive der Mediziner gehabt.

Die Klinik sei technisch und finanziell in der Lage gewesen, die Zahl der Intensivbetten aufzustocken, um sie dann glücklicherweise doch kaum nutzen zu müssen. Auch unter finanziellen Aspekten sei man als Klinikum nach jetzigem Stand einigermaßen glimpflich davongekommen. Durch das zweite überarbeitete Krankenhausentlastungsgesetz habe man eine zufriedenstellende Regelung in Form einer Freihaltepauschale für nicht genutzte Betten beschlossen, die auskömmlich sei. Man habe die vergangene Zeit auch zu sehr vielen Schulungen genutzt, gleichzeitig Stärken und Schwachstellen in einer Krise herausgearbeitet, so dass man für die Zukunft noch deutlich besser aufgestellt sei als in der Vergangenheit. Dazu gehöre zum Beispiel der Aufbau eines eigenen Lagers bezogen auf Kittel, Schutzmasken, Handschuhen und vieles andere mehr sowie eine entsprechende Ausstattung der Apotheken und intensivierte Hygienepläne und sonstige Maßnahmen.

Losgelöst davon sprachen die Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion, darunter Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, MdB, die Kreisbeigeordneten Ulla Landau und Karl-Heinz Schüler sowie die Abgeordneten Ronald Döpp und Daniel Steinraths, bauliche Vorhaben der nächsten Zeit an.

Hier ist angedacht, final noch eine letzte Station zu sanieren. Die Radiologie stehe an, die Ambulanz der Urologie und der Anästhesie sowie die Verlagerung der IT-Abteilung. Man gehe davon aus, dass alles in den nächsten zwei bis drei Jahren fertiggestellt sein könnte.

Gleichzeitig habe man die Ausbildungskapazität aufgestockt und beispielsweise einen zusätzlichen Pflegekurs im Herbst in der Planung. Erfreulich sei, dass es genügend Bewerber gebe. Dies hänge mit vielen Faktoren zusammen. Die Bezahlung, so Gottschalk, sei nicht die schlechteste und die Anerkennung des Berufes gestiegen. Man versuche natürlich, die Arbeitsbedingungen vor Ort immer weiter zu optimieren, soweit dies möglich sei. Als unbefriedigend bezeichneten die CDU-Vertreter die Tatsache, dass in den Gängen des Klinikums viele Patienten warten müssten. Dies sei nicht optimal, wenn Personen im Krankenbett vorbeigeschoben würden. Hier stelle sich die Frage, ob man nicht die Betten, ähnlich wie in Kinderwagen denkbar, für den Zeitpunkt des Transportes mit einem Dach überdeckt. Vielleicht könne man auch zusätzliche Wartezimmer einrichten, damit niemand im Gang warten müsse, was für alle Beteiligten unbefriedigend sei. Das Gleiche gelte für den Bereich der Aufzüge. Hier gebe es auch noch zu viel Kontakt zwischen Patienten und Besuchern, so dass hier grundsätzlich die Gefahr der Infektion bestehe. Diese Themen seien, so Gottschalk, bekannt und man arbeite an der nicht einfachen baulichen Lösung.

Einen großen zeitlichen Raum nehme die Dokumentationspflicht ein. Er hoffe, hier durch die verstärkte Digitalisierung zu Entlastungsmomenten zu kommen. Dies gelte für die Dokumentation nicht nur im ärztlichen, sondern auch im pflegerischen Bereich. Hier hoffe man, vergleichsweise zeitnah den Prozess abgeschlossen zu haben. Alles in allem sei man im Lahn-Dill-Kreis gut aufgestellt. Eine Einschätzung, die Irmer im Namen der Kreistagsfraktion ausdrücklich teilte. Es sei politischer Wille der Union, dass es den Kliniken gut gehe und auch in Zukunft eine hochwertige und wohnortnahe Patientenversorgung sichergestellt sei.

Die CDU werde im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles daransetzen, die drei Klinikstandorte in Dillenburg, Wetzlar und Braunfels zu unterstützen, damit sie auf Dauer zukunftsfest seien.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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