Auch CDU Lahn-Dill dankt Helmut Kohl

Deutsche Wiedervereinigung ohne ihn undenkbar

Deutschland dankt Helmut Kohl. Unzählige Ansprachen haben den verstorbenen Altkanzler in den vergangenen Tagen geehrt und seine Verdienste um Deutschland hervorgehoben. So bezeichnete Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert in einer Gedenkansprache im Deutschen Bundestag den langjährigen Kanzler (1982-1998) als einen Glücksfall für Deutschland und Europa. Der Kardinal der römisch-katholischen Kirche, Reinhard Marx, erklärte, Kohl habe mit visionärer Kraft, mit Mut, Beharrlichkeit und großem Verhandlungsgeschick die Einheit Deutschlands gefördert und herbeigeführt. Fernsehmoderator Peter Hahne attestierte Kohl, der einzige deutsche Weltpolitiker nach Adenauer gewesen zu sein. Sein entschlossenes Handeln und seine Beharrlichkeit seien 1989 ein Glücksfall für die Geschichte gewesen.

Wolfgang Baake von der Allianz der Evangelikalen Bewegung aus Wetzlar kannte Kohl ebenfalls gut und sagte, Kohl sei immer bescheiden geblieben und habe die Deutsche Einheit als ein Geschenk Gottes empfunden.

Kohl war tief geprägt von den schrecklichen Erfahrungen im Dritten Reich, den Verbrechen der Nazidiktatur und dem Zweiten Weltkrieg, durch den er seinen Bruder Walter verlor. Er verachtete die nationalsozialistische Diktatur ebenso wie das sozialistische DDR-Regime, so „Idea“-Leiter Helmut Matthies, der darauf hinwies, dass Kohl die Wiedervereinigung Deutschlands stets als Auftrag des Grundgesetzes empfand und diesen Auftrag auch gegen Kritik von Teilen der SPD und insbesondere auch der Evangelischen Kirche verteidigte.

Wäre es nach SPD oder EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) gegangen, so Peter Hahne, sei Deutschland heute nicht wiedervereint. Das gehöre zur historischen Wahrheit, werde aber gerne weggeheuchelt. Ohne Helmut Kohl keine Deutsche Einheit, kein Zusammenbruch des Kommunismus, kein Zusammenbruch des Warschauer Paktes, keine freien Völker in Osteuropa. Noch heute gäbe es in der DDR Zehntausende politischer Gefangener. Sie alle hätten es Helmut Kohl zu verdanken, dass sie heute in Freiheit lebten.

Für den Katholiken Kohl war die Haltung der EKD-Spitze einmal mehr enttäuschend: Den Vorschlag, am 3. Oktober, dem Tag der Freude und der Wiedervereinigung, die Glocken in den deutschen Kirchen läuten zu lassen, lehnte sie ab. Die Glocken sollten nur zu Gottesdiensten, Andachten und zum Gebet rufen. Vergessen war jedes vorhergegangene und genehmigte Glockenläuten anlässlich von Zechenschließungen, zu Friedensdemos oder Ostermärschen.

CDU-Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Irmer trug sich im Auftrag der CDU Lahn-Dill in das Kondolenzbuch in der Bundesgeschäftsstelle der CDU in Berlin ein. Er dankte dem Altkanzler für dessen Einsatz für Frieden, Freiheit, das Christentum und seinen Patriotismus.

Bildergalerie

Aktuelle Ausgabe07.03.