MdB Irmer besuchte IGS Braunfels

Geplante Baumaßnahmen aus einem Guss durchziehen

Um sich über den aktuellen Stand der Umbauarbeiten zu informieren, war CDU-Bundestagsabgeordneter Hans-Jürgen Irmer jetzt zu Besuch in der IGS Braunfels. Nach Aussage des Kreises, so in der heimischen Presse im letzten Jahr zu lesen, soll dort für 3,3 Millionen Euro ein Gebäude erneuert, eine Fassaden- und Innenraumsanierung sowie Brandschutzmaßnahmen durchgeführt sowie ein neues Dach aufgebracht werden. Die Sanierung des Gebäudeteils A solle in drei Bauabschnitten erfolgen und bis Ende 2020 fertig sein. Davon, so Schulleiter Michael Obermann und Schulleitungsmitglied Markus Dietz, sei man leider noch ein ganzes Stück weit entfernt. „Derzeit sind wir noch am 1. Abschnitt“, so Obermann. Man gehe davon aus, dass im Sommer 2022 erst die Kompensationsbauten wie Aula, Informationszentrum und Räumlichkeiten für inklusive Beschulung angegangen werden können. Danach der Verwaltungsbereich bis ca.2026. Dies sei mit viel Geduld und Nachsicht der Schüler- und Elternschaft verbunden und verlange auch von den Lehrkräften immense Einschränkungen im laufenden Schulbetrieb. Immerhin seien unter normalen Umständen – die das Coronavirus derzeit außer Kraft setzt- täglich 1000 Personen betroffen. Leider fehle es scheinbar auch an der konsequenten und zügigen Umsetzung der bisherigen Baumaßnahmen, da es in der boomenden Baukonjunktur an qualifizierten Handwerkern fehle. An manchen Tagen und Wochen tue sich überhaupt nichts oder es werkele ein Arbeiter allein vor sich hin.

Die Schule habe nach wie vor keine ausreichende Außensportanlage und sei diesbezüglich im Vergleich mit anderen Schulen deutlich im Hintertreffen. „Leichtathletik ist hier seit Jahren nicht mehr möglich“, so Obermann. Ebenso bleibe eine fehlende attraktive Schulhofgestaltung für die Schüler sowie auch mangelnde Parkplatzkapazitäten ein brennendes Alltagsthema, zumal die CKS als Ausbildungsschule regelmäßig Seminare im Haus habe und auch die Zahl der Teilhabeassistenten stetig zunehme. „Wir brauchen einen Generalplan, der zeitgemäße Anforderungen für den Bildungsstandort Braunfels spiegelt und nicht als Stückwerk zur „Never Endig Story“ wird“, so der Schulleiter. Vor allem müssen neue Erkenntnisse und Entwicklungen kommuniziert und als Entscheidungsparameter Berücksichtigung finden. Die Coronakrise und Friday for Future-Debatte biete genug Hintergrund, um vorausschauende Impulse einzubeziehen.

Sinnvoll wäre es auch, beispielsweise Leerrohre für die E-Mobilität zu schaffen, sei es für Kollegen, die mit einem E-Auto kommen oder für E-Bikes der Schüler, wobei auch hier die Frage zu stellen sei, inwieweit entsprechende Fahrradabstellplätze in der Gesamtplanung vorhanden seien. Ein entsprechender Informationsaustausch sei notwendig, denn die gesamte Schule suche den Konsens, sei zielorientiert und wolle in Absprache mit dem Schulträger das Beste für die Schüler erreichen.

Bezugnehmend auf die Corona-Pandemie habe man durch das Kultusministerium bislang ein hohes Maß an pädagogischer Gestaltungsfreiheit erhalten, um die Schülerschaft verantwortungsbewusst und situativ angemessen durch das zweite Schulhalbjahr zu führen. Nach den Osterferien hätten die rund 120 Schüler der Abschlussklassen ordnungsgemäß den Unterricht aufgenommen. Das Homeschooling setze für alle Beteiligte freilich neue Maßstäbe und sei eine Herausforderung an die gegebene Infrastruktur im schulischen wie im häuslichen Bereich. Den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern gebühre dafür Respekt und Anerkennung. Der immer wieder in der Vergangenheit geäußerte Zweifel an der IT-Kompetenz innerhalb von Gruppen in der Lehrerschaft, habe sich nun endgültig als propagierter Unsinn erwiesen. „Die Kolleginnen und Kollegen machen das gut! Es ist aber auch überall angekommen“, so Obermann, „dass die Digitalisierung mit anderen Größenordnungen in der Schule Einzug nehmen muss.“

Zur Einhaltung des umfangreichen Infektionsschutzes habe man mit viel Eigeninitiative dafür gesorgt, dass Masken und Hygieneartikel vorhanden seien. In den letzten Tagen habe der Schulträger ebenfalls reagiert, so dass man mit Provisorien bis zur Sommerpause gut hinkommen könne. Generell aber müsse man für die Hygienestandards achtsamer sein und flächendeckend deutlich mehr tun. Das gelte im Übrigen auch für die Frage von warmem und kaltem Wasser. Im geplanten Sanierungs- und Neubau seien keine Waschbecken in den einzelnen Klassenräumen mehr vorgesehen. Hier müsse umgedacht werden. Flächendeckend, das gelte auch für andere Schulen, gebe es entsprechenden Investitionsbedarf.

Die Schule selbst, so Obermann abschließend, sei gut aufgestellt. Die Schülerzahlen lägen stabil bei 930, so dass man durchgängig sechszügig sei. Allerdings freue man sich auf die Zeit, wo der Schulbetrieb wieder im Normalzustand möglich sei.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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