Breite Mehrheit für Rundbau der Kreisverwaltung
Deutliche Kritik an Preissteigerung
Mit breiter Mehrheit hat der Kreistag jetzt den Plänen des Kreisausschusses zugestimmt, anstelle des ehemaligen Sparkassengebäude im Bereich Karl-Kellner-Ring/Moritz-Hensoldt-Straße einen Verwaltungsneubau mit angeschlossenem Parkhaus zu errichten. Bevor es soweit kam, sah sich Landrat Schuster allerdings harscher Kritik der Oppositionsfraktionen ausgesetzt, denn im Gegensatz zu der ursprünglichen Planung wird sich die Maßnahme von 12,5 Millionen auf 16,1 Millionen Euro erhöhen.
Grund dafür, nach Aussage des SPD-Landrates, dass notwendige Änderungen bei der Gründung der Gebäude vorgenommen werden mussten, dass es im Baugewerbe erhebliche Kostensteigerungen gegeben, man die Gestaltung der Außenanlage nicht berücksichtigt und die Kosten für eine Projektsteuerung außen vor gelassen habe.
Zu letzterer fragte der finanzpolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion, Jörg Michael Müller, MdL, inwieweit es denn überhaupt eine Ausschreibung gegeben habe. Eine Antwort erfolgte allerdings nicht. Michael Hundertmark hatte darüber hinaus darauf aufmerksam gemacht, dass die Frage der Gründung des Gebäudes eigentlich keine Frage sein dürfte, denn jedem sei bekannt, dass der Untergrund durch den früheren Flutgraben nicht die Stabilität aufweise, die man in anderen Wohn- und Baugebieten gewohnt sei. Darauf hatte Helmut Hund für die CDU im Übrigen vor Monaten schon aufmerksam gemacht.
Gleichwohl stimme die Union zu, weil der Bau des Parkhauses seinerzeit verbunden war mit der Genehmigung des Neubaus der Kreisverwaltung, der vor wenigen Jahren fertiggestellt wurde, so dass der Kreis hier seinen eingegangenen Rechtsverpflichtungen gegenüber der Stadt Wetzlar nachkommen müsse. Die vorgelegten Pläne würden daher prinzipiell die Zustimmung der CDU finden, wobei darauf hingewiesen werden müsse, dass der Bereich Karl-Kellner-Ring optisch sehr gelungen sei. Im Bereich Moritz-Hensoldt-Straße müsse man allerdings noch einmal nacharbeiten und die Fassade optisch öffnen und lockern.
Aus Sicht der CDU, so Fraktionschef Hans-Jürgen Irmer, müssten darüber hinaus bei der Detailplanung die berechtigten Belange von Personalrat, Schwerbehindertenbeauftragter, Frauenbeauftragter berücksichtigt werden. Immerhin seien in diesem Konzept 80 Büroräume für Mitarbeiter vorgesehen, die im Bereich Soziales und Asyl arbeiten, deren Klientel nicht immer unproblematisch sei. Deshalb müssten Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden, Zwischentüren, Notruftasten, leichte Erreichbarkeit der entsprechenden Räume, helle und übersichtliche Wartebereiche, Wegemarkierungen und anderes mehr. Die Größe der Büroräume sei ein Thema, die Arbeitsplatzausstattung, Gesundheitsaspekte… Kurzum, die CDU fordere eine enge Beratung und Abstimmung mit den genannten Gremien. Beim jetzigen Neubau sei das suboptimal verlaufen.
Die CDU werde in absehbarer Zeit den Personalrat zum Gespräch einladen, um sich mit ihm über den Fortgang der Planungen zu unterhalten.
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Stellvertretender Kreisvorsitzender CDU Lahn-Dill