Bellersdorfer Bürger wollen die Verkehrsbelastung nicht mehr hinnehmen

Die Ausschussvorsitzende Bärbel Decker (CDU) des Ausschusses „Zukunft Mittenaar“ hatte unter anderem zu einem Ortstermin am ehemaligen Munitionsdepot in Bellerdorf geladen. Hierzu fanden sich auch viele Bellersdorfer Bürger vor Ort ein, um sich insbesondere über die noch zu erwartende Dauer der Auffüllarbeiten zu informieren, da seit nunmehr mehr als zehn Jahren die mit der Erde schwer beladenen LKW durch den Ort fahren. Das ehemalige Munitionslager wurde in Zeiten des kalten Krieges Mitte der sechziger Jahre durch die amerikanische Armee betrieben. Hier waren einige Bunker errichtet worden in denen wohl Atomsprengköpfe gelagert wurden. Allerdings war nie bekannt ob, und wenn ja wann, dort wirklich diese Art von Waffen lagerten. Zusätzlich wurde dieses Lager stets streng bewacht, im Inneren durch amerikanische, im Äußeren durch deutsch Soldaten, wie auch einer Hundestaffel. Nach dem kalten Krieg wurde ein solches Waffendepot nicht mehr gebraucht wurde wieder der Nutzung durch das Land Hessen zugeführt, welches einen Vertrag mit dem Lahn-Dill-Kreis schloss, der den Rückbau des Geländes übernahm. Da sich die Bunker jedoch nicht wegsprengen ließen, wurde ein Rekultivierungsplan beschlossen, der vorsah die Fläche von 8,5 Hektar mit 650.000m3 Erde „aufzufüllen“. Diese Aufgabe übernahm der Lahn-Dill-Kreis von 1994 bis 2006.Danach wurde ein Vertag mit einem freien Anbieter geschlossen. Bis heute sind nun 450.000 m3 Erde auf der Deponie verteilt worden. Man steht nun am Eingangstor nicht mehr vor einem Gefälle, sondern vor riesigen Erdbergen, von denen einer bereits von einem großen Photovoltaik-Feld gekrönt ist. Die Ausschussmitglieder, wie auch die Bürger waren sehr beeindruckt von der Vorstellung wo hier noch die ausstehenden Mengen aufgeschüttet werden sollten. Die Anwohner beklagten, dass bereits jetzt 60 LKW an einem halben Tag durch Bellersdorf fahren, das Geschirr klirre regelmäßig im Schrank und bei schlechtem Wetter sei die Straße völlig verdreckt. Man sei nicht gewillt diesen Zustand weiterhin zu ertragen. Die Frage, wie man denn auf die auf die hohe Kubikmeterzahl der Auffüllmenge käme wusste auch Manfred Weber von Hessen Forst keine Antwort. Jürgen Seel (CDU) warf ein, dass das, was man damals beschlossen habe, heute nicht mehr richtig sein müsse. Bürgermeister Deusing (SPD) schlug vor diese Thema im Ältestenrat der Gemeinde Mittenaar zu beraten. Eine Resolution an das Land Hessen zu beschließen, so die CDU-Fraktionsvorsitzende Nicole Petersen, sei ein erster nötiger Schritt, um dem Land Hessen zu zeigen, dass man nicht länger gewillt sei die Bellersdorfer Bürger einer solchen Verkehrsbelastung auszusetzen. Ziel sei es die den Rekultivierungsplan aufzuheben und somit die Erdauffüllarbeiten zu stoppen.

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Nicole Petersen
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Aktuelle Ausgabe04.04.