MdB Irmer im Gespräch mit dem ungarischen Botschafter

Interesse an einer Schulpartnerschaft

Zum zweiten Mal trafen sich jetzt der ungarische Botschafter Dr. Peter Györkös und der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer in dessen Berliner Büro, um sich über die Lage in Europa auszutauschen. Auf Wunsch des Abgeordneten stand dabei auch auf der Agenda, konkret zu überlegen, ob Schulen in Ungarn eventuell Interesse an einer Schulpartnerschaft haben. Der Botschafter zeigte sich von der Idee sehr angetan, zumal Deutschland in Ungarn insgesamt gesehen einen sehr guten Ruf habe und die Zahl der Schulen, die Deutsch als Fremdsprache anbieten, gestiegen sei. Er werde, so der Botschafter, in Absprache mit dem ungarischen Bildungsministerium das Interesse ungarischer Schulen ausloten.

Bezüglich der Beurteilung der aktuellen Migrationskrise an der griechisch-türkischen Grenze war man sich einig, dass es wenig Sinn mache, europaweit bis zu 1500 Jugendliche und ihre Kernfamilien, die selbstverständlich damit im Gefolge einhergehen werden, nach Europa zu holen. Die Zahl als solche sei nicht das Problem, sondern die davon ausgehende Signalwirkung, die falsch sei. In dem Kontext waren sich beide einig, dass es im Sinne des Zusammenhaltes von Europa nicht hilfreich sei, wenn sich sechs oder sieben Staaten selbst als die „Gutwilligen“ bezeichneten, um damit im Umkehrschluss alle anderen rund 20 europäischen Staaten auf die moralische Anklagebank als diejenigen zu setzen, die keine Koalition der „Willigen“ eingehen wollten. Dies trage zur Spaltung Europas ebenso bei wie die vor wenigen Jahren erhobene Forderung, dass alle EU-Staaten Asylbewerberquoten aufnehmen müssten.

Nach wie vor bleibe es das alleinige Recht eines jeden Staates, selbstständig über sein Territorium zu entscheiden. Es gebiete der Respekt vor der Souveränität der einzelnen Staaten, diese Entscheidung dann auch zu akzeptieren. Wenn sich 20 Staaten nicht an dieser „Gutwilligen-Koalition“ beteiligten, so hätten diese ihre Argumente und die seien aus seiner Sicht, so Irmer, nicht zu kritisieren. Im Übrigen sollte man sich lieber die Frage stellen, warum diese das so machen und nicht anders.

Unabhängig davon vereinbarten beide Seiten die Fortsetzung ihrer Gespräche.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

Bildergalerie

Aktuelle Ausgabe4/2024