Bundesprogramm „Sprach-Kita“ soll fortgesetzt werden

Das Bundeskabinett hat im März dieses Jahres den Beschluss gefasst, dass das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ im bisherigen Umfang von 188 Millionen Euro in 2021 und 2022 fortgeführt wird. Formal muss natürlich der Haushaltsgesetzgeber, also der Bundestag, bei der Aufstellung des Haushaltsplans noch zustimmen. Aber wenn sich die Regierungsfraktionen einig sind, dann gibt es dafür auch eine Mehrheit im Deutschen Bundestag.

Ziel des Programms ist es, die sprachliche Bildung in Kindertagesstätten zu verbessern und die Fachkräfte zu stärken. Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg. Ohne Sprache keine Bildung, ohne Bildung keine berufliche Chance. Ohne Teilnahme am Arbeitsmarkt keine gesellschaftliche Teilhabe. In Kurzform die Bedeutung der Sprache für Kinder.

Nun gibt es Stadtteile mit einem besonders hohen Migrationsanteil, und damit verbunden ist in der Regel auch die nichtvorhandene Fähigkeit, die deutsche Sprache perfekt zu lernen und zu beherrschen. Deshalb soll gerade dort gezielt unterstützt werden. In den Sprach-Kitas beträgt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund im Bundesdurchschnitt 47 Prozent im Vergleich zu 29 Prozent.

Erfreulich aus seiner Sicht, so der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer, dass die Evaluation des Vorgängerprogramms einen positiven Effekt auf den Wortschatz der Kinder nachweisen konnte. Noch besser wäre es allerdings, wenn man verstärkt Bemühungen unterstützen würde, dass in Elternhäusern deutsch gesprochen, kein ausländisches Fernsehen geschaut wird und man sich hin und wieder auch eine deutsche Zeitschrift kaufen würde, um die Sprache zu lernen und mitzubekommen, was im eigenen Wohnumfeld, in der Kommune, in der man lebt, so passiert. Das wäre ein echter Beitrag zur Integration. Dies kann allerdings nicht verordnet werden. Es gehören immer zwei dazu. Die einen, die Integrationsangebote unterbreiten und die anderen, die sie annehmen sollten, damit keine Parallelwelten entstehen.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024