Rheinland-Pfalz

Bekenntnisorientierter islamischer Religionsunterricht
Mit der DITIB durch die Hintertür

In Zeiten der Corona-Krise fallen viele andere Themen unter den Tisch der medialen Berichterstattung. So auch die jetzt aktuell geplante Aufnahme des sogenannten bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichtes im Nachbar-Bundesland Rheinland-Pfalz. Dort hat die SPD-geführte Landesregierung, nicht nur aber auch, dem türkischen Religionsverband DITIB einen Persilschein ausgestellt, obwohl jedermann weiß, dass die DITIB der verlängerte Arm von Erdogan in Deutschland ist. Die Soziologin und Publizistin Necla Kelek hat zu Recht darauf hingewiesen, dass die bundesweit fast 1000 Imame der DITIB-Moscheen türkische Beamte sind, die ihre Predigten für das Freitagsgebet von Ankara und der dortigen Religionsbehörde Diyanet, die dafür zuständig ist, erhalten.

Soweit zum Thema Unabhängigkeit von Ankara. Wenn dann dieser DITIB auferlegt wird, dass sie eine demokratische Vereinsstruktur zu installieren habe und keine Person für die Kommission für den Religionsunterricht benennen dürfe, die direkt dem türkischen Staat unterstehe, dann ist das an Blauäugigkeit nicht zu überbieten. Allein die Formulierung, dass der DITIB auferlegt werde, demokratische Strukturen zu installieren, impliziert im Umkehrschluss, dass sie genau diese nicht hat. Man nimmt einen Verband, von dem man weiß, dass es keine(!) demokratischen Strukturen gibt. Das allein ist schon bemerkenswert genug. Necla Kelek hat in einem Gastkommentar in der WNZ zu Recht darauf hingewiesen, dass sich die DITIB-Funktionäre wegen dieser Naivität „lachend auf den Teppich der Fatih-Moschee (Fatih heißt im Übrigen Eroberer!) in Speyer geschmissen“ haben dürften.

Aufklärung zwingend nötig

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer fügt hinzu, er teile ausdrücklich die Kritik der Soziologin Necla Kelek, die die CDU Lahn-Dill bereits vor längerer Zeit zu einem Vortrag zu Gast hatte. „Solange die muslimischen Verbände in Deutschland nicht bereit sind, zu erklären, dass die vielen Suren und Verse im Koran, die zur Vernichtung der Ungläubigen aufrufen, nur unter dem Kontext ihrer historischen Entstehung vor rund 600 Jahren zu verstehen sind und heute keine (!) Gültigkeit mehr haben, nur dann kann man über die Einführung eines bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichtes nachdenken. Solange das nicht der Fall ist, wird auch im heutigen islamischen Religionsunterricht der Prophet Mohammed in den glühendsten positiven Farben geschildert und die Überlegenheit des Islam gegenüber anderen Religionen betont.

Eine kritische Reflektion sieht anders aus, und deshalb hat der an der Uni Freiburg lehrende Dr. Ourghi zu Recht öffentlich eine entsprechende Aufklärung gefordert. Solange die kriegerischen Verse und die Hadithen, also die zusätzlichen Anmerkungen zum Koran, die Unterdrückung der Frau rechtfertigen, die Überlegenheit des Islam bekunden, das Primat der Religion gegenüber dem weltlichen Staat deutlich machen, es keine Trennung von Staat und Religion gibt, der Abfall vom islamischen Glauben verboten und mit dem Tode bedroht ist, zur Täuschung der Ungläubigen aufgefordert wird und zur Vernichtung derselben, solange diese Verse Bestandteil des Korans und damit des islamischen Religionsunterrichts sind, solange kann es keinen bekenntnisorientierten Religionsunterricht geben, sondern maximal eine Islamkunde, die neutral über die Weltreligion des Islam informiert.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024