Johann-Textor-Schule hilft in der Krise

Während der Coronakrise sind Gesichtsvisiere derzeit Mangelware. Dies hat Lehrer Steffen Wendland, Leiter der 3D-Druck-AG an der Johann-Textor-Schule Haiger, und Alexander Schüler, Stufenleiter der Jahrgänge 8 bis 10, dazu veranlasst, die elf schuleigenen 3D-Drucker zur Herstellung von Gesichtsvisieren zu nutzen. Beide sind ausgebildete Fachkräfte für industriellen 3D-Druck. Die Kosten für diese Fortbildungen, immerhin rund 2500 Euro pro Person, wurden hälftig aus den Fortbildungsmitteln des kleinen Schulbudgets und zur anderen Hälfte vom Förderkreis übernommen.

Seitdem vermitteln Wendland und Schüler ihre Kenntnisse in stark nachgefragten AGs und Wahlpflichtkursen an die Schülerinnen und Schüler der Johann-Textor-Schule. Ihre Idee, mit dem Druck von Gesichtsvisieren in der Corona-Krise auszuhelfen, wurde von Schulleiter Norbert Schmidt begeistert aufgenommen und unterstützt.

Nachdem der Lahn-Dill-Kreis auf Anfrage großen Bedarf an diesen Visieren zurückgemeldet hatte, konnte die Fertigung jetzt beginnen. Die Visiere werden aus dem biologisch abbaubaren Material PLA gefertigt. Die Beschaffung des Rohmaterials erfolgte mit Unterstützung des Förderkreises der Johann-Textor-Schule. Von der Johann-Textor-Schule werden in den nächsten Ferientagen zunächst etwa 200 dieser Visiere gefertigt und der Leitstelle des Kreises zur Verfügung gestellt. Von dort werden sie bedarfsbezogen an Ärzte und Pflegepersonal in Krankenhäusern verteilt. Hierzu ist Wendland schon seit dem Wochenende im Dauereinsatz: „Die Johann-Textor-Schule ist gerne bereit, mit den vorhandenen Mitteln auszuhelfen.“

Die Johann-Textor-Schule arbeitet dabei eng mit Burkhard Schneider und Jens Thielmann von den Gewerblichen Schulen in Dillenburg zusammen und sammelt zentral die Masken, die dann einmal pro Woche an den Kreis geliefert werden. Ein weiterer Kooperationspartner ist das LDK Hub mit Patrick Mayer, eine Initiative, bei der Privatleute ebenfalls drucken. Es liefert die Masken, so dass diese von der Johann-Textor-Schule zentral weitergegeben werden können. „Es ist eine tolle Geschichte, die den Förderkreis eine ganze Stange Geld kostet. Besonders möchte ich Steffen Wendlands Engagement hervorheben, der das Ganze aufgetan hat und unermüdlich TÄGLICH in der Schule mit mir im Wechsel druckt. Ich bin froh, dass er da so selbstlos ist und eine beträchtliche Summe Privatzeit investiert“, betont Alexander Schüler. Das Gleiche gilt für unsere Freunde und Kooperationspartner der Gewerblichen Schulen Dillenburg.

Der Rund-um-die-Uhr-Druck während der gesamten Osterferien hinterlässt zumindest an den Druckern erste Spuren, so dass bestimmte Bauteile verschleißbedingt auszufallen begannen. Ersatz wurde bereits bestellt.

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