Eine Idee, die sich gewaschen hat
Hygi-hands

Fünf Manager aus der Baubranche haben ein Unternehmen für schnelle und effektive Handhygiene gegründet. Das Ziel der jungen Gründer: mehr Schutz vor Infektionskrankheiten – für alle, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Ihre Waffe? Eine raffinierte und besonders robuste Konstruktion.

Im Moment fühlt sich wahrscheinlich jeder etwas unwohl, wenn er einen Supermarkt betritt: Die schmalen Gänge fühlen sich noch enger an als sonst. Zwischen Obst- und Wursttheke, an der Tiefkühltruhe und in der Kassenschlange drängen sich scheinbar viel zu viele Menschen. Zwar tragen alle eine Maske, aber dennoch: Jedes Niesen wird argwöhnisch registriert, Einkaufswagen und -körbe nur widerwillig angefasst, ganz zu schweigen vom Wechselgeld. Entspannt einkaufen geht anders.

Eine große Erleichterung verspricht jetzt eine junge Firma aus Gießen, die Construction Industry Solution GmbH, kurz CIS. Ihre Lösung: hygi hands. Hinter dem Namen verbirgt sich eine rund zwei Meter hohe, selbsttragende Steckkonstruktion aus robusten Siebdruckplatten mit integriertem Handwaschbecken. Die mobilen Stationen liefern an jedem gewünschten Ort nicht nur fließend warmes und kaltes Wasser, sondern auch Handwaschseife und -desinfektionsmittel. „Die Dreifach-Kombination beseitigt Krankheitserreger besonders effektiv. So hilft hygi hands dabei, Infektionsketten zu unterbrechen und Krankheiten vorzubeugen“, sagt Falk Trompeter, einer der Gründer von CIS. Wenn es nach ihm und seinen vier Mitgründern Sebastian Dienst, Lukas Heinz, Timo Köhler und Uwe Lauer geht, sollen die Module bald flächendeckend zum Einsatz kommen: vor Ladengeschäften, in Schulen und bei Veranstaltungen – eben überall dort, wo viele Menschen denselben Raum teilen.

Aber warum eigentlich Händewaschen? Geschäftsführer Lukas Heinz kennt die Antwort: „Mangelnde Handhygiene ist eine der Hauptursachen für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Corona. Das wirksamste Mittel ist erwiesenermaßen regelmäßiges und gründliches Händewaschen.“ Das Problem: Waschgelegenheiten sind überall Mangelware – nicht nur in Supermärkten. Aber reicht denn nicht auch ein Fläschchen Desinfektionsmittel? Das passt doch in jede Jackentasche. CIS-Mitgründer Sebastian Dienst widerspricht entschieden: „Gesundheitsexperten warnen ausdrücklich davor, das Waschen der Hände durch Desinfizieren zu ersetzen. Desinfektionsmittel ist ohne Frage eine effektive Ergänzung, wirkt aber lange nicht so gut wie gründliches Händewaschen.“

Im Interesse der allgemeinen Gesundheit tun Kommunen, Dienstleistungs- und Industriebetriebe, aber auch Veranstalter also offenbar gut daran, ihren Mitarbeitern, Kunden und Besuchern das Händewaschen zu ermöglichen – nicht nur während der jetzigen Pandemie, sondern auch in Zukunft. Um entsprechend aufzurüsten, reicht ein Anruf bei hygi hands. Schon zwei Tage später erfolgt die Lieferung der robusten Module im Wunschdesign, komplett montiert und inklusive Starterpaket mit jeweils fünf Litern Handwaschseife und Desinfektionsmittel sowie Müllsäcken und Papierhandtüchern. Der Empfänger muss die Stationen einfach nur auspacken und kann sie an jedem gewünschten Ort drinnen oder draußen aufstellen. „Bei hygi hands setzen wir auf echtes Handwerk und erstklassige Materialqualität. Das macht die Stationen fast unverwüstlich“, sagt Co-Gründer Timo Köhler, der für das Qualitätsmanagement bei hygi hands verantwortlich ist. Benötigt werden lediglich Netzstrom für den Durchlauferhitzer sowie ein Zu- und ein Abwasseranschluss. Auf Wunsch unterstützen die CIS-Mitarbeiter bei der Erstinstallation der Module. Dank großer Füllmengen von Handwaschseife und Desinfektionsmittel sind die Nachfüllintervalle sehr groß, bei Bedarf wird beides schnell von CIS nachgeliefert. 
Die ersten hygi hands Handhygiene-Stationen sind bereits seit Ende April auf öffentlichen Plätzen zu finden – als Zusatzservice und Extraschutz für Einwohner und Besucher. Viele weitere Kommunen, gemeinnützige Organisationen und Händler zeigen ebenfalls Interesse an hygi hands. So belieferte CIS auch schon die ersten EDEKA-Händler und MARKTKAUF-Filialen mit hygi hands-Modulen – foliert und wunschgemäß individuell mit dem Firmenlogo bedruckt. Viele der Händler sähen die Stationen aber nicht nur als sinnvolle Präventionsmaßnahme, sondern auch als Wettbewerbsvorteil, sagt Lukas Heinz: „Momentan steht für die Menschen der Schutz ihrer Gesundheit an erster Stelle – vor allem beim Einkauf. Gerade Einzelhändler profitieren deshalb davon, wenn sie ihren Kunden mehr Sicherheit durch wirksame und einfache Hygienelösungen bieten.“

Aber nicht nur den Handel haben die Gründer im Visier, sondern vor allem auch Schulen. Denn falls nicht schon geschehen, werden sie ihre Tore schon bald Schritt für Schritt wieder öffnen müssen. Nur kann leider niemand sagen, wie sich der Schulbetrieb auf die Entwicklung der Pandemie auswirken wird. Und so herrscht auf den Schulfluren schon jetzt die Angst vor einer zweiten Infektionswelle. Gerade an Schulen existieren oft zu wenige oder zu klein dimensionierte Waschgelegenheiten. Zudem kommt das Personal nicht mit dem Nachfüllen von Handwaschseife und Papierhandtüchern hinterher. So werden typische Schultoiletten den neuen Hygieneanforderungen definitiv nicht gerecht – und vielleicht sogar zur Ansteckungsgefahr für Schüler und Lehrer. Hier kann hygi hands für Sicherheit sorgen: Die robusten Module lassen sich in jeder gewünschten Anzahl ganz nach Wunsch im Freien oder in weitläufigen Vorräumen aufstellen, um den notwendigen Mindestabstand zu gewährleisten. Besser können Schüler und Lehrer nicht geschützt werden.

Keine Frage: CIS bewegt sich auf der Erfolgsspur. Hinzu kommt, dass das Unternehmen ausschließlich in deutschen Handwerksbetrieben produziert, selbst den Vertrieb übernimmt und sich persönlich um den Service kümmert. Gleichzeitig sei CIS in der Lage, jederzeit große Stückzahlen der hygi hands Handhygiene-Stationen herzustellen, um bei Bedarf sofort flächendeckend liefern zu können, ergänzt Co-Gründer Timo Köhler.

Doch für die jungen Gründer aus Gießen zählen nicht nur betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Sie wollen etwas zurückgeben. Falk Trompeter weiß: „Als Unternehmen tragen wir soziale Verantwortung und Hygiene ist längst nicht überall selbstverständlich. Deshalb spenden wir regelmäßig Handhygiene-Stationen für humanitäre Zwecke.“

Schön, dass sich hygi hands so engagiert – für Gesundheit und Gesellschaft.

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Aktuelle Ausgabe04.04.