Polizeistatistik 2019

5,27 Millionen Straftaten –
56,2 Prozent Aufklärungsquote

Dass rund 5,27 Millionen Straftaten in Deutschland im vergangenen Jahr zu viele sind, wird ernstlich niemand bestreiten. Gleichwohl ist es erfreulich, dass es einen erneuten Rückgang gegeben hat, und zwar um 2,3 Prozent. Vor wenigen Jahren gab es noch 6 Millionen Straftaten. Von daher hat sich die Quantität erfreulicherweise rückentwickelt.

„Mit ein Grund dafür“, so der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer, Mitglied im Innenausschuss des Deutschen Bundestages, „ist die personelle Aufrüstung der Polizeien im Bund und in manchen Bundesländern, wie beispielsweise Bayern und Hessen, und die damit einhergehende immer bessere Ausstattung technischer Art, aber auch Mann-Ausstattung sowie verbesserte Vernetzungen von sicherheitsrelevanten Daten.“

Einzelne Entwicklungen

Die Zahl der Tatverdächtigen liegt bei rund 1,9 Millionen, 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. 75,6 Prozent der beim ersten Mal Tatverdächtigen (TV) ist männlich. Der Ausländeranteil liegt bei rund 30 Prozent oder rund 580.000 TV. Würde man den Migrationshintergrund hinzurechnen, wäre diese Zahl deutlich höher, aber Migrationshintergrund wurde statistisch noch nie erfasst.

Im Bereich der Diebstahlkriminalität ist ein Rückgang von 5,9 Prozent auf rund 1,8 Millionen Fälle zu verzeichnen, der niedrigste Wert seit 1987. Dies liegt auch daran, dass erfreulicherweise beim Wohnungseinbruchsdiebstahl erneut ein Rückgang von 10,6 Prozent zu verzeichnen ist auf jetzt rund 87.000 Auch der Taschendiebstahl sank um knapp 10 Prozent auf 94.000 Fälle. Beim Diebstahl aus bzw. an Kfz sank die Zahl der Fälle um rund 10 Prozent auf jetzt rund 220.000.

Leider stieg erneut der Widerstand gegen und tätliche Angriffe auf die Staatsgewalt um rund 8 Prozent. Dies ist im Sinne unserer Polizeikräfte und der Hilfsorganisationen völlig inakzeptabel. Deshalb wäre es an der Zeit, hier eine Mindeststrafe bei tätlichen Angriffen von mindestens einem Jahr festzulegen, damit die Täter nicht mit ein paar Sozialstunden davonkommen können.

Kinderpornographie und Kindesmissbrauch im Steigen

Auf den ersten Blick ohne jeden Zweifel eine bedrückende Aussage. So stieg die Verbreitung kinderpornographischer Schriften um 64,6 Prozent. Auch beim sexuellen Missbrauch von Kindern gab es eine Zunahme von 10,9 Prozent. Dieser Anstieg sei m Wesentlichen auf eine Erhellung des sogenannten Dunkelfeldes durch verstärkte Ermittlungen zurückzuführen. Entscheidend dafür seien zwei ausschließlich der CDU/CSU zuzurechnende Initiativen, wonach der Verfolgungsdruck im Internet durch ein Gesetz zur Einführung der Versuchsstrafbarkeit des Cybergrooming, deutlich erhöht werden konnte. Außerdem habe der Gesetzgeber durch die Einführung der sogenannten „Keuschheitsprobe“ den Strafverfolgungsbehörden ein neues Ermittlungsinstrument an die Hand gegeben. Damit sei es der Polizei nunmehr erstmalig möglich, sich Zugang zu geschlossenen kinderpornographischen Foren im Darknet zu verschaffen, um dadurch die Täter zu identifizieren.

Maßnahmen, die aus seiner Sicht, so Irmer, absolut überfällig gewesen seien, für die es in der Vergangenheit aber keine Mehrheiten im Bundestag gab. Es dürfe kein Pardon für diejenigen geben, die sich an Kindern, in welcher Form auch immer, vergreifen. „Dies ist nichts anderes als pervers, und deshalb müssen wir alles daransetzen, dass sich ein Täter niemals sicher fühlen darf“, so Irmer abschließend.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024