Greta Thunberg wird von Personen instrumentalisiert,
die es besser wissen müssten - und die es besser wissen

von Thomas Lachenmaier,  Redaktionsleiter des Magazins „factum - Mensch Natur Glaube“, dort erschienen in der Ausgabe 9/19 unter dem Titel "Gretas Auftrag".

Siehe auch https://www.factum-magazin.ch

 

Die größte Tragik im Leben von Greta Thunberg liegt wohl darin, dass sie mit ihren panischen Anliegen von mächtigen Autoritäten Zustimmung erfährt. Alle Welt sagt ihr - Merkel, Macron, Obama, der Papst, die EU-Granden -, dass sie mit ihrem Konglomerat aus diagnostizierten Zwangsstörungen und Ängsten, mit ihrer trostlosen Panik, mit ihrer maßlosen Anklage und nicht zuletzt mit ihrer Selbstgerechtigkeit Gutes tut und recht hat. Das wird es ihr schwer machen, sich aus den fatalen Verstrickungen ihres Denkens zu lösen. Sie erfährt einen Missbrauch durch Personen, die es besser wissen müssten - und die es auch besser wissen.

Teile der Medien erheben sie auf einen Sockel, der sonst Götzen vorbehalten bleibt. Der kluge Journalist Eugen Sorg schrieb: „Die Huldigungen und devoten Preisungen, die Greta für ihre utopisch-ruinösen Forderungen erfährt, verraten den kryptoreligiösen Charakter der Klimarettungsbewegung.“ Wenn sie von einer der „größten existentiellen Bedrohungen in der Geschichte der Menschheit“ spricht, dann bewerte man dies „nicht etwa als etwas überrissene Behauptung eines überspannten Teenagers, sondern entdeckt darin die Weisheit biblischer 'Propheten'“. Sorg weiter: „Der neuheidnische Klimakult verlangt Glaube und Hingabe, nicht Wissen und Ideenwettkampf. Wahrheit ist eine Frage der richtigen Gesinnung und nicht der skeptischen Suche nach Antworten.

Und wer verkörpert diese Haltung besser als das ernste Veganer-Mädchen mit den strengen Zöpfen, dem reinen Herzen und einer von Wissen unbefleckten Moral? Sogar Gretas Asperger-Störung wird als Zeichen überlegener Erkenntniskraft gedeutet. Wenn sie mit versteinerter Mimik ihrem Weltpublikum predigt: 'Ich will, dass ihr in Panik geratet (...)', dann feiern feinsinnige Kommentatoren die 'existentielle Ernsthaftigkeit' von Gretas Sprache.“ Sorg gibt zu bedenken, dass nicht mehr erwogen wird, „dass sich Thunbergs Angst nicht einfach der altruistischen Sorge um den Klimawandel, sondern ebenso der Erfahrung tiefer sozialer Fremdheit und emotionaler Einsamkeit verdanken könnte, wie sie für Asperger-Betroffene typisch sind“.

Der italienische Politologe Ricardo Cascioli beschreibt die Absurdität der Tatsache, dass Greta auf internationalen Foren amtiert und zu „einer Art Priesterin“ gemacht wurde, der die Führer der Welt huldigen, und stellt fest: „Jeder scheint völlig zu vergessen, wie lächerlich und beispiellos diese Situation ist.“ Christoph von Marschall schreibt im Berliner „Tagesspiegel“: „Die Greta-Bewegung steht für eine Infantilisierung des Verständnisses, was Politik leisten soll - und leisten kann. Sie verbreitet Unwahrheiten. Sie nimmt für sich eine angeblich gesicherte wissenschaftliche Wahrheit in Anspruch, die bei näherem Hinsehen darin besteht, abweichende wissenschaftliche Meinungen zu Häresie zu erklären.“

Der vielfach ausgezeichnete Publizist Wolfram Weimer (Gründer des Magazins „Cicero“, Ex-Chefredakteur der „Welt“) fragt, wer Greta so professionell inszeniert, und stieß auf Berichte skandinavischer Medien über ein Netz kommerzieller Unternehmen wie die Aktiengesellschaft „We don't have time“ (eine Art Facebook für Linksgrüne) des Börsenspezialisten und PR-Experten Ingmar Rentzhog (Mitglied des „Climate Reality Project“ von Al Gore), der auch mit dem „Club of Rome“ (PR für Bevölkerungsreduktion und Abtreibung) zusammenarbeitet. Es soll das „weltweit größte soziale Netzwerk für Klimaaktion“ werden und soll „Investoren anziehen, Gewinne erzielen, junge Klimahelden wie Greta Thunberg in Szene setzen“. Rentzhog hat Greta Thunberg bekannt gemacht und mit ihr geworben. In kürzester Zeit konnte „We don't have time“ Geld von mehr als 500 Investoren aus 16 Ländern einnehmen.

Weitere kommerzielle Organisationen, hinter denen milliardenschwere Geldgeber stehen, sind „Compassionate Revolution“ (basiert auf Aktienkapital), der „Climate Emergency Fund“ (Mitbegründer und Leiter: Trevor Neilson), die „Guerilla Foundation“ (finanziert u. a. von Milliardär Antonis Schwarz). Neilsons Organisation hat innerhalb vier Wochen 600.000 Dollar an die radikalen Organisationen „Extinction Rebellion“ (die u. a. auch von der „Open Source Foundation“ von Georges Soros finanziert wird) und an „Climate Mobilization“ ausbezahlt, die u. a. Sabotageakte auf den Flughafen Heathrow angekündigt haben.

Neilson ist sicher, in kurzer Zeit das Hundertfache dieser Beträge akquirieren zu können. Er war Leiter der „Global Business Foundation“ (gegründet mit Geldern von Bill Gates, Georgeos Soros und Ted Turner), leitete die „Bill-Gates-Foundation“, arbeitete unter Bill Clinton und ist für Kampagnenorganisation „One“ tätig, deren „Jugendbotschafterin“ Luisa Neubauer (Mitglied der Grünen, „Fridays for Future“) ist.

„Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“, „Attac“, „Compassionate Revolution“, „Rising Up“, der „Club of Rome“ und etliche weitere vernetzte Organisationen bekennen sich offen zum Ziel einer neo-marxistischen „Großen Transformation“ der Gesellschaft. Die Klimapolitik ist das Vehikel dieser Transformation, so der Journalist Ansgar Neuhof. „Neue Machtstrukturen und erweiterte Verdienstmöglichkeiten lassen diese Allianz von Teilen der Finanzelite und linksradikalen Ideologen verständlich erscheinen“, so Neuhof.

 

(Dieser Beitrag stammt aus der Feder von Thomas Lachenmaier, Redaktionsleiter des Magazins „factum - Mensch Natur Glaube“, dort erschienen in der Ausgabe 9/19 unter dem Titel "Gretas Auftrag". Siehe auch https://www.factum-magazin.ch)

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