CDU-Kreistagsfraktion besuchte Leica Microsystems

Gute Bilder dank exzellenter Optik

Mehr als beeindruckend war der Vortrag des Präsidenten von Leica Microsystems, Markus Lusser, der einer Delegation der CDU-Kreistagsfraktion die aktuelle Lage und die Philosophie des Unternehmens für die Zukunft skizzierte. Leica Microsystems beschäftigt weltweit rund 6000 Mitarbeiter, 700 davon am Standort Wetzlar, der zugleich die Zentrale darstellt. Alles sichere, qualitativ hochwertige Arbeitsplätze in einem boomenden Markt. Man sei froh darüber, dass man jährlich rund 20 Azubis einstellen könne. Man habe rund 200 Bewerbungen jeweils vorliegen, sei also in der Lage, unter Qualitätsaspekten die besten nehmen zu können. Der wissenschaftliche Nachwuchs sei für das Unternehmen existenziell, wobei man natürlich, was Wissenschaftler angehe, nicht nur national, sondern auch international aufgestellt sei.

Lusser schilderte den Vertretern der CDU-Kreistagsfraktion, darunter Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, MdB, Kreisbeigeordnete Ulla Landau sowie die Abgeordneten Kerstin Hardt, Nicole Petersen, Klaus Bastian, Matthias Bender, Heiko Budde und Dieter Steinruck, in beeindruckender Form die Herausforderungen allein im Gesundheitswesen was die Zukunft angehe. Die Zahl der Menschen über 65 Jahre werde in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Das Lebensalter verlängere sich, und die Medizin mache, unterstützt auch von innovativen Lösungen von Leica,Microsystems unglaubliche Fortschritte im Erkennen und Analysieren sowie Behandeln von Krankheiten. Die Digitalisierung im Medizinbereich sei im Übrigen eine zentrale Herausforderung für die optische Industrie in Wetzlar.

Daten würden künftig durch Algorithmen übermittelt, statt Bilder zu produzieren. Man sei heute im Bereich der Lebenswissenschaften mit an der Spitze, denn es gehe darum, molekulare Systeme zu visualisieren, um daraus Therapien zu entwickeln. Es gehe darum, für den Bereich der Chirurgie beispielsweise Tumore darstellen zu können, was man bisher in der Dreidimensionalität kaum könne, und es gehe um die industrielle Mikroskopie. Man habe einige eigene innovative Entwicklungen aktuell patentieren lassen. Das Zusammenwirken von Quantenphysikern und Informatikern habe zur Digitalisierung in der Optik geführt, so dass man heute lebende Zellen visualisieren könne, um beispielsweise Krebszellen zu erkennen und vor allen Dingen gezielt bekämpfen zu können.

Leica Microsystems sei mittlerweile weltweit aufgestellt mit acht Entwicklungsstandorten, sechs Produktionsstandorten und Niederlassungen in 23 Ländern. Der Export gehe zu ähnlichen Teilen Richtung Asien, Afrika und USA. In Deutschland selbst werde weniger als 10 Prozent des Umsatzes von rund 800 Millionen Euro generiert. Gewaltig auf dem Vormarsch sei China, das Wissenschaftlern ideale Rahmenbedingungen zur Verfügung stelle. Neue Universitäten würden aus dem Boden gestampft, Professoren weltweit angeworben mit allen wissenschaftlichen Möglichkeiten, die es gebe. Natürlich müsse man das politische System im Hintergrund beachten. Aber hier werde mit hoher Intensität gearbeitet, geforscht, und die jungen Leute in China seien wissbegierig, fleißig und engagiert, weil sie sehen würden, dass sie mit Bildung, Wissen, Fleiß, Können und Knowhow gesellschaftlich vorankommen können. Eine Art Gründergeist, der im alten Europa partiell fehle.

Deshalb sei es für die Zukunft des Standortes Deutschland wichtig, bürokratische Restriktionen, unnötige Auflagen und gelegentlich überbordende Mitbestimmungsmöglichkeiten zu überprüfen, denn sonst werde man auf Dauer nicht konkurrenzfähig sein.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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