Innenminister Boris Rhein im Gespräch mit Feuerwehren des Lahn-Dill-Kreises

„Motivierte und unersetzliche Ehrenamtlichkeit auf höchstem Qualifikationsniveau“

Großes und mehr als verdientes Lob zollte Hessens Innenminister Boris Rhein den hessischen Feuerwehren im Allgemeinen und den gut 3000 aktiven Mitgliedern in mehr als 140 Einsatzabteilungen auf dem Gebiet des Lahn-Dill-Kreises im Besonderen.

Beim „Zielgruppengespräch Feuerwehren“ mit dem jeweiligen hessischen Innenminister als dem obersten Chef auch der Feuerwehren, das der CDU-Kreisverband Lahn-Dill seit vielen Jahren als mittlerweile gute, sinnvolle, hilfreiche und informative Tradition, in diesem Jahr in der Stadthalle Aßlar, veranstaltet, ließ Innenminister Rhein keinen Zweifel in seiner Einschätzung von Arbeit, Leistung, Verantwortung und Risiko im Zusammenhang mit dem Feuerwehrwesen:
„99 Prozent der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr wird in Hessen ehrenamtlich geleistet. Zu einem großen Teil von den Freiwilligen Feuerwehren. Ehrenamtlich und auf einem sehr hohen Qualitäts- und Qualifikationsniveau. Und das mit hoher persönlicher Motivation und Einsatzbereitschaft trotz Beruf und Arbeit, Familie und anderen Freizeitaktivitäten.“

Gerade weil er ehrenamtlich geleistet werde, funktioniere die Art und Weise des Brandund Katastrophenschutzes in Deutschland und vor allem auch in Hessen so gut, ein System, das es laut Rhein in fast keinem anderen Land der Welt gibt. „Der Staat kann das nicht leisten, weder finanziell noch personell“, machte der Innenminister deutlich, wobei das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute zum Schutze ihrer Mitmenschen zugleich den Staat in die Lage versetze, auch anderweitig mehr für die Sicherheit der Bürger tun zu können. All das Zielgruppengespräch Feuerwehren der CDU-Lahn-Dill in Aßlar. Am Podiumstisch von links Anne Schmitz, Hans-Jürgen Irmer, Friedel Mehlmann, Boris Rhein, Michael Lotz, Peter Hermann und Clemens Reif. sei Anlass, täglich Dank zu sagen für das, was die Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren leisten - und hohen Respekt zu zollen für das Risiko für Gesundheit oder gar Leben, das jeder Einzelne dabei nicht selten einzugehen bereit ist, um anderen Menschen Gesundheit und Eigentum zu retten.

„Wenn Sie das alles ehrenamtlich leisten und weiterhin für diese gemeinnützigen und unverzichtbaren Aufgaben zur Verfügung stehen, dann ist die Öffentliche Hand zumindest in der Pflicht, für eine ordentliche Ausbildung sowie räumliche und sächliche Ausrüstung zu sorgen. Und das geschieht auch“, so der kraft Amtes oberste hessische Feuerwehrmann. Seit 2007 seien beispielsweise 58 Millionen Euro in die Beschaffung neuer Fahrzeuge investiert worden. Es sei vor allem dem Einsatz der Landtagsabgeordneten HansJürgen Irmer und Clemens Reif zu verdanken, dass 30 Millionen Euro für die Förderung der Feuerwehren im Land Hessen im Haushalt stehen. Und das nicht einmalig, sondern kontinuierlich.

Die Gesprächspartner des Ministers waren in Anwesenheit des Kreisbrandinspektors Rupert Heege und des Landesbranddirektors Harald Uschek Friedel Mehlmann, 2. Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Wetzlar, Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Dill sowie rund 40 Führungskräfte aus den heimischen Feuerwehren. Zur Sprache kamen zahlreiche Themen- und Problemfelder, bei denen sich zeigte, dass ein „Zielgruppengespräch“ dieser Art auch zielführend wirken kann. Es gehe nichts über den direkten Austausch der Argumente unter Einbezug der Basis.

Beim modernen Digitalfunk sind laut Minister 90 Prozent der Basisstationen gebaut, wodurch 70 Prozent der Landesfläche digitalfunkmäßig abgedeckt seien. Bis Ende 2012 seien 25.000 digitale Funkgeräte abgerufen. Das Land stehe zu seinen Zusagen, auch dazu, 30 Prozent der Kosten für die Beschaffung der Endgeräte zu übernehmen. In Sachen der 6,2 Millionen teuren Modernisierung der Landesfeuerwehrschule in Kassel bat Rhein um etwas Geduld, diese Maß- nahme werde 2013 umgesetzt.

Weitere Themen waren die interkommunale Zusammenarbeit der Wehren, die nicht über die Anwendung der Förderrichtlinien erzwungen werden sollte, die schriftliche Fixierung im Gesetz, dass Feuerwehrleuten nach dem Einsatz im Regelfall nicht auch noch das Straßenkehren obliege, die für den Fortbestand der Wehren wichtige Nachwuchsarbeit, die Lehrgangssituation, Bürokratieabbau und anderes mehr.

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